Philosoph Zygmunt Bauman gestorben

Leeds · Mit 91 Jahren ist der Philosoph Zygmunt Bauman, der zu den Theoretikern der Postmoderne gehörte, in Leeds gestorben. Nach einer antisemitischen Kampagne in Polens KP hatte Bauman 1968 seinen Warschauer Soziologie-Lehrstuhl verloren und von 1971 bis zur Emeritierung 1991 im britischen Leeds gelehrt.

In seinem Hauptwerk "Dialektik der Ordnung" (1989) beschrieb er die Schoah als grässlichstes Produkt der Moderne. Später prägte Bauman den Begriff der flüchtigen Moderne. Dem Neoliberalismus warf er vor, Menschen ihrer Wurzeln zu berauben. Freiheit sei ohne Selbstverantwortung nicht zu erhalten. In Zeiten der Flüchtlingskrise bezeichnete Bauman "Inklusion und Integration" zuletzt als die "stärksten Waffen des Westens".

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