Kolumne Pfalz versus Saarland

Als Saarländer kenne ich mich mit Provinzpossen, antiquierter Bürokratie und anderen Peinlichkeiten bestens aus. Der geplante Neubau des Saarbrücker Ludwigsparkstadions? Eine unendliche Geschichte und bundesweite Lachnummer. Das 2,6 Millionen Euro teure Feuerwehrhaus in der Gemeinde Kirkel, das lange nicht genutzt werden konnte, weil die Auffahrt zu hoch für die angrenzende Straße lag? Ein Schildbürgerstreich. Und haben Sie schon einmal versucht, auf einem saarländischen Amt Ihren Wohnort umzumelden? Passierschein A 38 aus „Asterix erobert Rom“ lässt grüßen.

Kolumne: Pfalz versus Saarland
Foto: SZ/Lorenz, Robby

In der benachbarten Pfalz wird alles anders, dachte ich mir, bevor mein erster Arbeitstag beim Pfälzischen Merkur beginnt. Meine neuen Kollegen beschäftigt gerade eine Geschichte über den Zweibrücker Flughafen. Der ist doch schon seit mehreren Jahren geschlossen!? Die Kurzfassung: Die Kreisverwaltung Südwestpfalz hat nach einem undurchsichtigen Genehmigungshickhack eine beliebte Motorsportveranstaltung des MSC Schiffweiler am Flughafen platzen lassen. Verlierer sind: die Flughafeneigentümerin Triwo, der MSC Schiffweiler, die enttäuschten Zuschauer, die Hoteliers in der Umgebung und auch die Kreisverwaltung Südwestpfalz. Ich mache mir erstmal einen Kaffee und denke mit einem Schuss Resignation: „Irgendwie auch nicht anders als im Saarland ...“

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