Pfälzerwald-Verein Zweibrücken Geschenke und Glühwein zum Schluss

Zweibrücken · Zu einem weihnachtlichen Spaziergang des Pfälzerwald-Vereins Zweibrücken zum Abschluss des Wanderjahrs kam auch der Nikolaus – sehr zur Freude der Kinder.

 Mitten im Wald überraschte der Nikolaus die Kinder und verteilte Geschenke.

Mitten im Wald überraschte der Nikolaus die Kinder und verteilte Geschenke.

Foto: Susanne Lilischkis

Bei Sonnenschein und winterlichen Temperaturen trafen sich die Mitglieder des Pfälzerwald-Vereins Zweibrücken am vergangenen Sonntag zur weihnachtlichen Nikolauswanderung. Zahlreiche Familien mit Kindern und Hunden folgten dem Aufruf von Jürgen Grauwickel, sich auf den vier Kilometer langen Fußmarsch vom Tschifflick-Parkplatz zur Hahnberghütte zu machen.

Unterwegs weihte Vorsitzender Grauwickel die Kinder in die Geheimnisse des Fasanerie-Waldes ein. So machte die Gruppe Halt an den Resten der Mauer, die einmal den ganzen Wald umgrenzte, so dass die Fürsten leicht in der Lage waren, das Wild im Inneren zu jagen. Auch auf dem sogenannten Trompetenhügel machten die Wanderer eine kurze Rast. Gemeinsam bewunderte man den Ausblick auf das Ensemble, das einst Stanislaus Leszczinsky dort errichten lies. Viele der alten Gebäude sind dem Zahn der Zeit zum Opfer gefallen, doch einige sollen jetzt neu errichtet werden, so Grauwickel. Man plane, den Torbogen auf dem Trompetenhügel neu aufzubauen.

Nicht nur die Geschichte, auch die Naturkunde kam auf dem Spaziergang nicht zu kurz. Jürgen Grauwickel legte an einem abgestorbenen Baum, der von Baumpilzen besiedelt ist, eine Pause ein. „Die Pilze sind für die Zwerge da, dass die sich unterstellen können“, waren die Kinder überzeugt. Der Vorsitzende ergänzte, dass man Baumpilze früher als Zunderschwämme zum Entfachen von Feuer benutzte. Außerdem sei der Baumschwamm ein wertvoller Heilpilz, der auch in der Krebstherapie Anwendung finde: „Man kann einen Tee daraus zubereiten, der schmeckt aber ziemlich bitter“.

Kurz vor der Abzweigung zur Hahnberghütte erwartete die kleinen Wanderer eine besondere Überraschung: Der Nikolaus war in den Wald gekommen. Aus einem Jutesack verteilte er süße Geschenke an die Kinder. Die dankten es ihm mit dem Gedicht: „Ich bin klein, kann nicht viel sagen, aber einen Sack voll Geschenke tragen.“

Auf dem Freigelände vor der Hütte gab es schließlich Glühwein, Kinderpunsch, Kekse und Brezeln für die Weihnachtswanderer. Wegen Corona war die Hütte geschlossen, doch der Verein hofft, im nächsten Jahr den Hüttenbetrieb wieder aufnehmen zu können. „Im Moment mit der Regelung 2G+ wissen wir noch nicht, ob und wann wir wieder öffnen – es kommen wahrscheinlich zu wenig Leute“, informierte Jürgen Grauwickel. Während an normalen Wochenenden 400 bis 500 Leute die Hütte besuchten, waren es beim letzten Mal nur 100 Menschen gewesen.

Der Verein ist allerdings nicht müßig. In den kommenden Wochen will man die Brandschutztüren im Obergeschoss der Hahnberghütte einbauen. Auch die Feuerlöscher wurden kontrolliert. Jetzt müssen noch neue Rauchmelder montiert werden, dann kann im späten Frühjahr die Abnahme der Räume durch den Kreis erfolgen.

Auch die Wanderungen haben in diesem Jahr unter der Pandemie gelitten. Normalerweise bieten die Pfälzerwäldler mindestens zwölf Wanderungen im Jahr an. 2021 waren die Termine auf den Sommer beschränkt. So traf man sich mit 35 Naturbegeisterten zur Kastanienwanderung am Asselstein, doch die Mehrzahl der Touren fiel ins Wasser.

Froh macht Jürgen Grauwickel, dass sich gerade eine neue Gruppe der Waldjugend gegründet hat. Diese hat ihr Domizil in der Ritterstraße. Gerne erinnert sich Grauwickel, der auch Gruppenleiter ist, an die tollen Ausflüge, die er mit den Kindern gemacht hat. Die Osterfreizeit oder das Pfingstzeltlager waren jedes Jahr die Höhepunkte des Wanderjahres der Waldjugend.

Und so hoffen die Mitglieder des Pfälzerwald-Vereins, dass es bald wieder aufwärts geht und man im kommenden Jahr zu einem einigermaßen normalen Vereinsleben zurückkehren kann.

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