Patenschaft Fallschirmjägerregiment 26 und Zweibrücker Lebenshilfe Eine schöne Abwechslung im Corona-Alltag

Zweibrücken · Seit 2017 gibt es in Zweibrücken eine ganz besondere Verbindung: Die Patenschaft zwischen dem Fallschirmjägerregiment 26 und der Zweibrücker Lebenshilfe. Jüngst veranstalteten die Soldaten – selbstverständlich coronakonform – eine Ostereiersuche in der Niederauerbach-Kaserne.

 In zwei Gruppen erlebten die Bewohner der Lebenshilfe einen schönen Tag in der Niederauerbach-Kaserne.

In zwei Gruppen erlebten die Bewohner der Lebenshilfe einen schönen Tag in der Niederauerbach-Kaserne.

Foto: Andreas Hultgren

Es war ein wunderschöner Tag für die Bewohner der Zweibrücker Lebenshilfe. Ausgelassen und fröhlich genossen sie vergangene Woche Freitag ein paar Stunden in der Niederauerbach-Kaserne. Das Fallschirmjägerregiment 26 um Innendienstfeldwebel Patrick Capelle hatte Bewohner der Lebenshilfe zur Ostereiersuche auf das Kasernengelände eingeladen. „Wir haben unsere Gäste zunächst in zwei Gruppen am Wohnheim in der Steinhauser Straße abgeholt, so wie sie auch zusammenleben, zwei Haushalte sozusagen“, erklärt Patrick Capelle. „Ihre Körbchen für die Ostereiersuche durften die Bewohner selbst basteln. Wir haben außerdem kleine Spiele mit Preisen veranstaltet, Würstchen gegrillt und zusammen am Feuer gesessen“, erklärt er weiter. Zum Abschluss ließen alle selbstbemalte Kärtchen mit ihren Wünschen, die wir an einem Heliumballon befestigten, in den Himmel steigen.

„Der Tag war für unsere Bewohner eine willkommene Abwechslung“, sagt Fred Konrad, Vorsitzender des Vereins Lebenshilfe. „Beeinträchtigte Menschen sind aktuell deutlich mehr eingeschränkt, als wir es sind“, betont er. „Auch weil sie für alles einen Kontakt brauchen. Familienbesuche zum Beispiel sind nur eingeschränkt möglich, kleine Ausflüge, etwa der Besuch einer Eisdiele, finden gar nicht statt.“

Die Patenschaft mit dem Fallschirmjägerregiment sei natürlich eine große Bereicherung für die Lebenshilfe. „Weil sie unsere Arbeit an vielen Stellen unterstützen, mit Man-Power, kleinen Transportdiensten und mit Aktionen wie jetzt der Ostereiersuche. Im Übrigen sei die Lebenshilfe in vielen Bereichen auf ehrenamtliche Unterstützung angewiesen. „Anders würde es gar nicht gehen“, sagt Fred Konrad und erklärt: „Unsere Übungsleiter in den Sportgruppen zum Beispiel sind ehrenamtlich tätig.“

Das Fallschirmjägerregiment 26 hat in der Vergangenheit schon einige Aktionen für die Lebenshilfe auf die Beine gestellt, St. Martinsumzüge oder Picknicks. „2019 haben wir die Bewohner zum Tag der offenen Tür der Bundeswehrkaserne in Merzig eingeladen mit Führung und allem Drum und Dran oder auch zu Veranstaltungen hier in Niederauerbach. Darüber hinaus sind wir bei Veranstaltungen der Lebenshilfe dabei, helfen beim Auf- und Abbau und unterstützen, wo wir können.“ Der 37-Jährige war es auch, der die Patenschaft initiiert hat. „Bevor ich 2015 nach Zweibrücken kam, war ich in Saarlouis stationiert. Die Stabs- und Fernmeldekompanie der Saarlandbrigade unterhält hier eine Patenschaft mit dem Wohnheim ,Haus Sägemühle’. Das hat mir damals schon gefallen, obwohl ich nicht involviert war. Eine Patenschaft, bei der der soziale und menschliche Gedanke im Vordergrund steht und wir aktiv etwas tun können. Und natürlich profitieren auch die Soldaten von diesem Miteinander. Im Sommer 2017 nahm ich Kontakt zur Lebenshilfe auf. Meine Anfrage fiel gleich auf fruchtbaren Boden und so konnte es schon bald losgehen. Offiziell genehmigt wurde die Patenschaft aber erst am 30. April 2019 durch den Inspekteur des Heeres, den höchsten General sozusagen. Seitdem ist die Patenschaft amtlich, doch zusammengearbeitet haben wir schon vorher. Einmal haben wir im Regiment eine kleine Kirmes veranstaltet. Den kompletten Erlös haben wir der Lebenshilfe gespendet. Wenn für einen kleinen Ausflug ein Transporter benötigt wird oder ein Helfer, der einen Rollstuhl schiebt, sind wir zur Stelle. Man sieht also, die Patenschaft lebt in ganz unterschiedlichen Bereichen.“

 In zwei Gruppen erlebten die Bewohner der Lebenshilfe einen schönen Tag in der Niederauerbach-Kaserne. Fotos: Andreas Hultgren

In zwei Gruppen erlebten die Bewohner der Lebenshilfe einen schönen Tag in der Niederauerbach-Kaserne. Fotos: Andreas Hultgren

Foto: Andreas Hultgren

Und auch wenn vieles aktuell nicht möglich ist, gibt es schon Pläne für den Sommer. „Anlässlich der großen Brigade-Sprungwoche wollen wir ein Picknick mit den Bewohnern der Lebenshilfe veranstalten. Dafür geht es für sie nach Düren oder Bitburg, wo unsere Fallschirmspringer und auch die Flugzeuge landen werden. Das wird aufregend“, verspricht der Kompaniefeldwebel. „Darüber hinaus werden wir die Lebenshilfe beim Anlegen eines neuen Grillplatzes unterstützen.“

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