Passagierzahlen und Fracht im Sinkflug

Zweibrücken. Es hätte schlimmer kommen können. So interpretierte Franz-Rudolf Ubach, Sprecher des Flughafens Zweibrücken, die gestern von ihm veröffentlichten Verkehrszahlen 2011 für den hiesigen Airport. Erfreulich sind die Zahlen für Ubach nicht, da hinter den beiden wichtigsten Kennziffern, den Zahlen für die Passagiere und die Fracht, ein dickes Minus steht

Zweibrücken. Es hätte schlimmer kommen können. So interpretierte Franz-Rudolf Ubach, Sprecher des Flughafens Zweibrücken, die gestern von ihm veröffentlichten Verkehrszahlen 2011 für den hiesigen Airport. Erfreulich sind die Zahlen für Ubach nicht, da hinter den beiden wichtigsten Kennziffern, den Zahlen für die Passagiere und die Fracht, ein dickes Minus steht.Bei den Passagieren musste der Flughafen 2011 ein Minus von 15,6 Prozent hinnehmen. 2010 wurden in Zweibrücken noch 264 274 Passagiere gezählt, im vergangenen Jahr waren es 223 165 - ein Rückgang um knapp 16 Prozent. Bei der Fracht ist der Einbruch noch deutlich stärker: 2010 wurden 395 Tonnen bewegt, 2011 waren es lediglich 125. Dies entspricht einem Minus von fast 70 Prozent.

Aber wie gesagt: Es hätte schlimmer kommen können, erklärt Ubach - vor allem mit Blick auf die Passagierzahlen. Schließlich musste der Zweibrücker Flughafen den Weggang von Germanwings verkraften. Das Unternehmen hatte seine Berlin-Verbindung von Zweibrücken aus am 9. Januar 2011 eingestellt.

"Dieser Wegfall war für uns ein Schlag. Wir befürchteten zu Beginn des Jahres, dass sich dies auf unsere Passagierzahlen noch heftiger auswirken würde", so Ubach. Rund 107 000 Passagiere seien zuletzt pro Jahr mit Germanwings von Zweibrücken aus geflogen. "Dank einer deutlichen Steigerung bei den Urlaubsflügen, hier verzeichneten wir ein Plus in 2011 von 66 000 Passagieren, konnten wir diesen Wegfall zumindest teilweise kompensieren", so der Sprecher. "Am stärksten gefragt waren 2011 die Flüge von Zweibrücken nach Mallorca."

Bezüglich des heftigen Schlages ins Kontor in Sachen Fracht erklärte Ubach: "Der Wegfall von Frachtgütern wird von den Verladern und deren Kunden bestimmt. Daraufhin haben wir nur sehr begrenzt Einfluss. Wir konkurrieren hier mit Lkw und Bahn. Wenn es ein Kunde nicht extrem eilig hat, wartet er lieber ab, lässt das benötigte Teil nicht einfliegen, sondern stattdessen kostengünstiger per Bahn oder Spedition liefern", so Ubach. Der massive Rückgang habe nicht seine Hauptursache etwa in dem Problem, dass in Zweibrücken seit April keine Fracht mehr abheben darf, weil ein dafür notwendiges Röntgengerät seit geraumer Zeit unausgepackt am Flughafen steht (wir berichteten). Ubach: "Das war nicht unser Hauptproblem. Das betrifft nur Fracht, die abhebt. In Zweibrücken ist Fracht aber hauptsächlich gelandet." Für 2012 zeigte sich Ubach bezüglich der Passagierzahlen optimistisch. Alle bisherigen Urlaubsziele würden auch im Sommer angeflogen und mit Air Via werde ganz neu Burgas in Bulgarien angesteuert (wir berichteten). > Seite 16: Weiterer Bericht

Foto: pma

"Am stärksten gefragt waren 2011 die Flüge nach Mallorca."

Franz-Rudolf Ubach

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