Ortskartell Ernstweiler: Paul Strauß passt nicht in die Nähe von Nazis!

Zweibrücken. Das Ortskartell Ernstweiler beharrt darauf, den neu angelegten Dorfplatz "Paul-Strauß-Platz" zu nennen

Zweibrücken. Das Ortskartell Ernstweiler beharrt darauf, den neu angelegten Dorfplatz "Paul-Strauß-Platz" zu nennen. Die Aufforderung von CDU-Ratsfraktionschef Eckhart Schiller, die Zweibrücker Stadtverwaltung solle den Ernstweilern untersagen, diese Bezeichnung zu verwenden, sei "nicht nur unsensibel, sie entbehrt jeglichen demokratischen Gespürs", schreibt der Ortskartell-Vorsitzende Heinz Hofer (Foto: pma) in einer Pressemitteilung. Alle Mitglieder des Ortskartells, auch die Vertreter von SPD und CDU, hätten einstimmig beschlossen, den Platz vor dem Beisl nach Paul Strauß zu benennen. Dass der Stadtrat stattdessen nun einmütig eine Straße im Ernstweiler Neubaugebiet "Auf dem Sand am Hasensteig" nach Strauß benenne, stößt beim Ortskartell auf scharfe Kritik. Hofer (FDP) verweist darauf, dass nicht nur die Fortsetzung der neuen Paul-Strauß-Straße, die Fieselerstraße, an einen aktiven Nationalsozialisten erinnere (wir berichteten): "Unser Paul Strauß, ein jüdischer NS-Gegner (!) wird mit einer Straße in einem Wohngebiet ,gewürdigt', dessen Straßen überwiegend NS-Größen aus der Luftfahrt wie Messerschmitt, Junkers, Heinkel, Udet, Beinhorn etc. benannt sind." Hofer befürchtet: "Ortsunkundigen Besuchern wird dadurch Paul Strauß in einer völlig verzerrten, sein Leben und Wirken massiv schädigenden Assoziation vermittelt." Fieseler sei ein "herausragender Nationalsozialist" gewesen, "der Hervorragendes für die Rüstungsindustrie des großdeutschen Reiches, nichts aber für die Demokratie geleistet" habe. lf

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