Nach schwerem Unfall „Auf Straße statt Bürgersteig parken“

Mittelbach · Der Ortsbeirat Mittelbach fordert nach dem schweren Unfall mehr Blitzer in der Ortsdurchfahrt. Tempo 30 geht wohl nicht.

 Über einen Monat nach dem Unfall sind noch Schäden an der Haustreppe zu sehen. Eine Bürgerversammlung zum Thema Rasen ist geplant.

Über einen Monat nach dem Unfall sind noch Schäden an der Haustreppe zu sehen. Eine Bürgerversammlung zum Thema Rasen ist geplant.

Foto: Volker Baumann

„Wir sollten ein Signal an die Ordnungsbehörden senden, in der Altheimer Straße mehr zu kontrollieren“, schlug Mittelbachs Ortsvorsteher Kurt Dettweiler (FWG) am vor. Der Ortsbeirat folgte am Montagabend dem Vorschlag. „Man bekommt die Raser nur, wenn sie zahlen müssen“, meinte Herbert Beckmann (CDU). Das ist nach Meinung von Markus Wolf (FWG) auch kurzfristig zu machen. „Da können mobile Blitzer eingesetzt werden“, sagte Jonas Knecht (SPD).

Die Anwohner der Altheimer Straße würden sich weiter über Raser beschweren, berichtete Beckmann. Vor allem in den Abend- und frühen Morgenstunden. Am Freitagabend, 23. August, raste ein Mercedes AMG (getunte A-Klasse) durch die Mittelbacher Ortsdurchfahrt, rammte einen wendenden Pkw und anschließend eine Treppe, die um einige Meter verschoben wurde.

„Es war nur Glück, dass bei dem Unfall nicht noch mehr passiert ist und Menschen ums Leben gekommen sind“, sagte Dettweiler. Das Glück dürfe man nicht herausfordern. Deshalb müsse etwas passieren. Als erste Maßnahme wurde eine Geschwindigkeitsmesstafel auf der „Rennstrecke“ (Dettweiler) Richtung Altheim installiert. Neben den Geschwindigkeitskontrollen durch die Behörden kündigte der Ortsvorsteher eine Bürgerversammlung mit dem Ordnungsamt und der Polizei an.

Eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 Stundenkilometer sei nicht möglich, weil die Ortsdurchfahrt eine Landesstraße ist, hielt Dettweiler Beckmann entgegen, der eine solche Option „nicht wegdiskutieren“ wollte. Zudem schlug der Christdemokrat noch Blumenkübel oder Schwellen vor. Dettweiler meinte dagegen, dass richtig am Rand der Straße parkende Pkw helfen könnten. Derzeit parkten viele auf dem Bürgersteig.

Dettweiler informierte den Ortsbeirat auch über den Sachstand beim Baugebiet Bickenalbblick. Da habe der Stadtrat die Satzung beschlossen. Jetzt stünden die Notartermine an. Der Ortsvorsteher hofft, dass im kommenden Jahr mit dem Bau der Häuser begonnen werden kann. Das Schaffen von Bauplätzen entlang der Straße Am Bornrech werde er „nicht aus den Augen verlieren“, versprach Dettweiler. Wenngleich Fachbehörden die Bebauung oberhalb des Gebiets Auf Äckerchens als „nicht geeignet“ einschätzen. Zumindest der Feldweg Am Bornrech müsste ausgebaut werden. „Da reicht eine Verbreiterung um einen Meter und eine Schwarzdecke“, sagte Ralf Kiepfer (SPD).

Im Zweibrücker Straßenausbauprogramm 2016 bis 2020 ist keine Straße aus Mittelbach aufgenommen. „Jetzt müssen wir uns überlegen, ob wir im Programm 2021 bis 2025 was machen wollen“, sagte Dettweiler. „Das müssen wir jetzt angehen.“ Wolf regte an, dass ein UBZ-Vertreter den Ortsbeirat über die Situation informiert.

Der Zustand der Scheune am Haus Hengstbacher Straße 100 beschäftigt den Ortsbeirat schon viele Jahre. Das sei nicht nur ein „Schandfleck“, sondern auch gefährlich. Dettweiler: „Da muss was passieren.“ Zumal es eine Beseitigungsanordnung gebe. Wolf nahm auch die Stadt in die Pflicht, die eingreifen müsse und sich die Kosten vom Eigentümer holen müsse.

Silvia Maurer-Reyes (SPD) regte an, mit einer Feierstunde den ausgeschiedenen ehrenamtlichen Ortsbeiratsmitgliedern Wertschätzung zu zeigen. Gisela Schmidt (FWG) meinte, dass könnte man im Rahmen des Neujahrsempfangs machen. Mit einem weiteren Antrag schlug die SPD vor, dass in Mittelbach-Hengstbach ein Bücherschrank aufgestellt werden soll. „Das ist eine gute Idee. Dafür gibt es auch Fördermittel“, pflichtete Erika Watson (FDP) bei. Die SPD soll das weiter verfolgen, meinte Dettweiler. In der Einwohnerfragestunde wurde dann über das Freischneiden von Wirtschaftswegen und die Leerung der Gullys diskutiert.

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