Online-Schulung Springreitendes RFV Limbach Besser reiten lernen geht auch online

Limbach/Zweibrücken · Reiter des RFV Limbach erlernten in einer für alle Interessierten offenen Online-Schulung viel über das Springreiten.

 Mit eindrucksvollen Skizzen vermittelte Heike Körner beim Online-Seminar des RFV Limbach ein tiefergehendes Verständnis für das Springreiten.

Mit eindrucksvollen Skizzen vermittelte Heike Körner beim Online-Seminar des RFV Limbach ein tiefergehendes Verständnis für das Springreiten.

Foto: Screenshot/Cordula von Waldow/Cordula von Waldow

Reitunterricht ist auch Denksport. Das bewies Heike Körner, erfahrene Ausbilderin beim RFV Limbach, den Teilnehmern ihres offenen Online-Kurses „Faszination Springreiten“. Um ein Verständnis für das Springreiten, die Anforderungen an Pferd und Reiter sowie wertvolle Tipps für die Praxis zu erhalten, braucht tatsächlich niemand auf dem Pferd zu sitzen oder gar ein Hindernis anzusteuern.

Heike Körner, Präsidentin des Saarländischen Pferdesportverbands, sieht den Online-Unterricht nicht nur als Dienstleistung gegenüber ihren Reitschülern, sondern weiß: „Über Bilder kann man sehr viel lernen und erkennen. Das ist in der Praxis oft so gar nicht möglich, weil alles viel zu schnell geht.“

Ein Herzensanliegen ist ihr immer schon der Tierschutz, der den interaktiven Vortrag als wichtigen Aspekt den ganzen Abend über begleitete. Immer wieder waren die Teilnehmer – vom Anfänger über Quer- und Wiedereinsteiger bis hin zu Mitgliedern im Jugendkader – eingeladen, genau hinzuschauen, Zusammenhänge zu erkennen und Lösungen zu finden.

Heike Körner ermutigte und motivierte sie dabei pädagogisch geschickt. An Bildern vom Absprung und der Landung nach dem Sprung erarbeiteten die Teilnehmer der Online Veranstaltung, welche Muskelgruppen beim Springpferd besonders trainiert sein müssen.

Am eigenen Körper erspürten die Damen zwischen 18 und U50, welche Muskeln sie benötigen, um in die Hocke zu gehen und daraus aufzuspringen. Sie erkannten anhand von Fotos und Skizzen auch die enorme Auswirkungen, die der Sitz des Reiters auf sein Pferd hat. Der kleinste Fehler hindert das Pferd daran, seinen „Job“ gut zu machen, etwa seine Bewegung durch seinen gesamten Körper schwingen zu lassen und eine schöne Haltung anzunehmen, die seiner Gesunderhaltung zuträglich ist.

„Anlehnung beginnt mit der Hinterhand“, erarbeiteten die Teilnehmer die einzige Möglichkeit, ein Pferd korrekt „an den Zügel zu reiten“, wie es in der Fachsprache heißt. Vergleichsbilder zeigten: Sowohl in der Dressur als auch beim Springen muss das Pferd dabei seinen Rücken aufwölben. Die Reiter lernten optisch zu erkennen, ob jemand vor oder hinter der Bewegung des Pferdes ist. Vor allem jedoch erkannten sie die Auswirkungen auf das Verhalten des Pferdes, das beispielsweise ins Davonlaufen kommt oder beim Springen Stangen mitnimmt.

Damit wurde schnell klar: Hindernisfehler liegen eher beim Reiter, als beim Pferd. Das Bild von einem Reiter auf einem Fahrrad fahrenden Pferd prägte ein: Der Reiter muss ausbalanciert sein, sonst stört er sein Pferd in der Balance. Selbst durch seine Blickrichtung beeinflusst der Reiter sein Pferd: Schaut er auf das Hindernis, reitet er quasi „rückwärts“.

Ähnlich wichtig ist die Art, ein Hindernis anzureiten. Wenn alles stimmt, taxiert ein Pferd „aus dem Bauch heraus“, sonst bedarf es Reiterblick und reiterlicher Technik, etwa bei schräg anzureitenden Hindernissen. Interessant fanden die Reiter auch das Wissen über die Entfernung von Absprung und Auffußen bei den verschiedenen Hindernissen, die die Reiter im Parcours benötigen. Alle waren sich nach den zwei intensiven Stunden Fachwissen einig: „Wir haben viel gelernt und es hat Spaß gemacht.“

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