Chawwerusch-Theater Ohne „polnische Perle“ geht’s nicht

Zweibrücken · Hospiz- und Palliativdienst feiert sein 15-jähriges Bestehen mit Drama „Maria, hilf“.

(red)  Was ist, wenn von jetzt auf gleich, von heute auf morgen, nichts mehr so ist, wie es einmal war? Schlaganfall, Herzinfarkt, Demenz – massive Veränderungen im Leben nicht nur der Betroffenen, sondern auch ihrer Angehörigen. Krankheiten, die wie aus dem Nichts kommen können und nicht nur für den Betroffenen schlimm sind, sondern auch die Angehörigen vor enorme Herausforderungen stellen.

Oft und zunehmend sind Pflegekräfte aus Polen die letzte Rettung für die Angehörigen, so, wie Maria. Ihr und der Familie, in der sie als rettender Engel einzieht, widmet sich das Drama „Maria hilf“, das am Samstag, 14. Oktober um 19 Uhr, anlässlich der 15-Jahr-Feier des „Fördervereins für den Ambulanten Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst Südwestpfalz“ auf der Bühne des Pfarrsaals Heilig Kreuz in Zweibrücken als Benefiz-Theater zu Gunsten des Vereins aufgeführt wird. Die 15 Euro Eintritt pro Person kommen zu 100 Prozent dem Verein zu Gute, heißt es in der Pressemitteilung.

Das Drama „Maria hilf“ beschreibt, wie sich drei Frauen einer unabwendbaren Situation stellen – und dabei trotz aller Widrigkeiten neue Wege zu sich selbst und zueinander finden. Autor und Regisseur Walter Menzlaw hat beim Schreiben des Stücks auf Material zurückgegriffen, das zuvor während einer ausführlichen Spurensuche gesammelt worden war: Gespräche und Interviews mit Pflegekräften aus dem Ausland und mit Angehörigen von Pflegebedürftigen haben die Basis für ein authentisches Stück Theater geschaffen, bei dem auch viel gelacht werden kann. Reinhard Blaschke erstellte das Bühnenbild, Marlene Korbstein zeichnet für die Kostüme verantwortlich.

„Wir haben schon einmal mit dem Chawwerusch-Theater zusammen gearbeitet und waren begeistert. Dieses neue Stück schien uns genau passend zum Thema unserer Jubiläumsfeier“, erklärt  der ehrenamtliche Hospiz-Mitarbeiter, Lothar Klein. Das Chawwerusch-Theater zeige ein Stück über die Pflegesituation in Deutschland, mit einer Mutter, einer Tochter und einer „unbezahlbaren“ polnische Perle  und kreise um ein sehr aktuelles Thema: den Pflegenotstand und die massenhafte Anstellung von 24-Stunden-Pflegekräften aus Osteuropa. „Maria hilf“ richtet den Blick dabei vor allem auf die zwischenmenschliche Seite: Von jetzt auf gleich sind drei Frauen auf das Engste miteinander verbunden, und zwar im wörtlichen Sinne. Denn pflegebedürftig sein bedeutet, dass immer jemand da sein muss und dass der andere ganz nahe herankommt. Ein Stück, das tief berührt und dennoch auch viel zum Lachen einlädt.

Chawwerusch ist das professionelle Theaterkollektiv der Südpfalz mit eigener Spielstätte, das Geschichte und Geschichten erlebbar macht. Im Zentrum des Spielplans steht die Entwicklung eigener Stücke, die sich für unterschiedliche Spielorte eignen. Inspiriert von außergewöhnlichen Themen und Orten produziert Chawwerusch zudem mit Amateuren generationenübergreifende Großprojekte auf hohem künstlerischem Niveau.

Weitere Informationen und Karten: AHPB Hospizverein Südwestpfalz, Poststraße 35, Zweibrücken, Telefon (06332) 460 829 sowie an der Abendkasse.

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