Offener Campus an der Hochschule

Zweibrücken · Informationen rund um Studium, Lehre und Forschung an der Hochschule Kaiserslautern gab es kürzlich beim alljährlichen Offenen Campus. An den Standorten Kaiserslautern, Pirmasens und Zweibrücken kamen Studieninteressierte, Besucher und Alumni zusammen.

 Holger Rabe (vorne) stellte das Labor der Molekularbiologie vor. Foto: Susanne Lilischkis

Holger Rabe (vorne) stellte das Labor der Molekularbiologie vor. Foto: Susanne Lilischkis

Foto: Susanne Lilischkis

Auch in diesem Jahr bot die Hochschule beim Offenen Campus an den drei Standorten Zweibrücken , Pirmasens und Kaiserslautern der interessierten Öffentlichkeit wieder einen Einblick in das Studium und die Forschung . Am Zweibrücker Campus erwartete die Besucher ein spannendes und informatives Programm.

Einen ersten Einblick in die Inhalte der Studiengänge boten die Vorträge der Professoren. Unter dem Titel "Vom Nürburgring mit Highspeed auf den Kreuzberg, warb der neu eingerichtete Masterstudiengang Motorsport-Management um Teilnehmer. Ein vor dem Audimax ausgestellter Rennbolide fungierte als Blickfang und zog zahlreiche Besucher an. "Es gibt ein ziemlich großes Interesse an dem neuen Studiengang", bemerkte Björn Henly, Student der technischen Betriebswirtschaft. Eine beachtliche Zahl an Interessierten habe sich bei ihm gemeldet und sich über das Studium erkundigt, das unter anderem direkt am Nürburgring angeboten wird. Einen Rennboliden im Mini-Format bearbeitete Alexander Hög in der feinmechanischen Werkstatt.

Der Schüler nimmt an einem Projekt in Zusammenarbeit mit der Hochschule teil, bei dem Schülerinnen und Schüler im Alter von elf bis 19 Jahren einen Miniatur-Formel 1 Rennwagen am Computer entwickeln, fertigen und anschließend bei einem internationalen Technologie-Wettbewerb ins Rennen schicken.

Auch der 3-D-Drucker in der Werkstatt stand im Mittelpunkt des Interesses. Auf ihm lassen sich beliebige Formen dreidimensional ausdrucken. Als Beispiel für einen solchen Druck wurde den Besuchern ein Modell einer Wirbelsäule für Crashtest-Versuche gezeigt. Ein stetiger Andrang herrschte bei der "Coca Cola Challenge", die von den Betriebswirten angeboten wurde. Die Teilnehmer mussten drei Colasorten blind verkosten und anschließend auf einem Fragebogen schriftlich bewerten. "Für mich schmecken die alle gleich", stellte Hochschul-Präsident Konrad Wolf fest, um gleich darauf erklärend hinzuzufügen: "Ich bin kein großer Cola-Fan und trinke sie höchstens mal im Sommer, wenn es ganz heiß ist." Im RFID Labor konnten sich die Besucher über die kontaktlose, automatische Objektidentifizierung, die bei Logistik-Unternehmen zum Einsatz kommt, informieren.

Die Studiengänge der Mikro- und Nanotechnik stellten in einer Führung den Reinraum vor. Winzige Welten gab es am Rasterelektronenmikroskop zu bestaunen. Rainer Lilischkis stellte den Interessierten Staubkörnchen, Pollen oder mikrometergroße elektronische Bauteile vor. "Ein Rasterelektronenmikroskop funktioniert wie ein alter Fernseher", erkläre er den staunenden Besuchern, "die Probe wird mit einem Elektronenstrahl zeilenweise abgetastet. Daher kommt auch der Name des Geräts: Rasterelektronenmikroskop." Mit ihm lassen sich Objekte mehrere hunderttausendmal vergrößert betrachten. Der Studiengang Applied Life Science muss sich um mangelndes Interesse keine Sorgen machen. In den Biologielaboren gab es spannende Einblicke in die Welt der Zellen. Holger Rabe nahm die Besucher in einem Kurzvortrag mit auf eine "bunte Reise in die neuronale Welt des Darms." Zusammen mit Prof. Karl-Herbert Schäfer forscht er an Markern für Parkinson oder Alzheimer, die sich im Darm feststellen lassen - lange bevor die Krankheit ausbricht. Eine frühe Diagnose dieser Krankheiten wäre für die Patienten eine große Hoffnung, denn eine Behandlung könnte einsetzen, bevor Hirngewebe geschädigt würde.

Auch die Medizininformatik beschäftigt sich mit dem frühen Erkennen von körperlichen Störungen. Prof. Uwe Tronnier stellte seine aktuellen Forschungsarbeiten vor. "Da ist zum einen Open Intellicare, das mit Hilfe von Sensoren und Fitness-Trackern Vitalfunktionen von Patienten misst, während sie zu Hause sind. Sobald eine Störung zum Beispiel des Herzschlages, Kreislaufs oder der Atmung eintritt, wird der Patient durch eine App auf dem Handy darüber informiert oder es wird automatisch eine Pflegekraft gerufen, so Tronnier. Zusammen mit dem ASB in Zweibrücken wird dieses System demnächst getestet. Eine App für die intensivmedizinische Gesellschaft steht kurz vor der Vollendung. Mit ihr können Pflegekräfte auf der Intensivstation das Management von Infusionen übernehmen. Studierende des Digital Media Marketings zeigten ihre Videos unter dem Titel "Mit Technik wäre das nicht passiert" und präsentierten eine Drohne, die Filmaufnahmen vom Campus machte.

Auch die Hochschul-Bibliothek hatte ihre Tore geöffnet und die Initiative ausländischer Studierender verschenkte Süßigkeiten aus verschiedenen Ländern. Catherine Candea aus Rumänien, Masterstudentin International Finance and Entrepreneurship und der Portugiese Jaime Faria, der Mikro- und Nanotechnik studiert, kamen als Erasmus-Studenten nach Deutschland.

Die ökumenische Hochschulgemeinde präsentierte am gleichen Stand ihre Aktionen. Im Rahmenprogramm veranstaltete das Team der Campus-Kita einen Flohmarkt und der Naturwissenschaftliche Verein lud in die Sternwarte ein. Die Zweibrücker Amateurfunkgruppe schließlich stellte den Notfunk vor und erklärte, wie Funkamateure im Katastrophenfall die Gemeindeverwaltung unterstützen können.

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