(Noch) kein Herz für Rollstuhlfahrer

Zweibrücken · Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer in großer Zahl, aber kein Behindertenparkplatz – das kann ja wohl nicht sein. Findet jedenfalls Merkur-Leser Jürgen Schubert, dessen Frau im Wichernhaus wohnt und im Rollstuhl sitzt.

 Das Zweibrücker Wichernhaus soll künftig zumindest einen Behindertenparkplatz bekommen: Ganz vorne in der Reihe, wo auf unserem Foto das weiße Auto parkt. Foto: Jan Althoff

Das Zweibrücker Wichernhaus soll künftig zumindest einen Behindertenparkplatz bekommen: Ganz vorne in der Reihe, wo auf unserem Foto das weiße Auto parkt. Foto: Jan Althoff

Foto: Jan Althoff

Unterstützung bekommt er beim Leiter des Wichernhauses, Raphaël Baumann. "Wir haben insgesamt zu wenig Parkplätze", klagt er. Zwar gäbe es neben den Plätzen vor dem Haus in der Jakob-Leyser-Straße noch weitere zur Einrichtung gehörende Abstellmöglichkeiten, "aber erstens sind das zu wenig und zweitens wissen viele Leute gar nicht, dass es die gibt". Baumann sieht bei der Schaffung von Parkraum die Stadt in der Pflicht. "Ich würde die Initiative begrüßen", unterstreicht er. Und nutzt die Gelegenheit, die Demontage der Berliner Kissen (wir berichteten) anzuprangern. "Die waren aus meiner Sicht erfolgreich. Ich wäre sehr froh, wenn die wieder kämen."

Damit ist nach Angaben von Stadtsprecher Heinz Braun nicht zu rechnen. Die Montage sei sowieso erst einmal nur als Test gedacht gewesen. In der Praxis habe sich dann herausgestellt, dass die Kunststoff-Schwellen nicht stabil genug sind. Also wurden sie wieder entfernt. "Wir haben da Tempo 30-Schilder aufgestellt", sagt Braun. "Die haben sich aus unserer Sicht bewährt."

Eine gute Nachricht hat Braun immerhin für Merkur-Leser Schubert: Derzeit wird geprüft, ob vor dem Wichernhaus nicht wenigstens ein Behinderten-Parkplatz ausgewiesen werden kann. Und zwar von der Kaiserstraße kommend rechts kurz vor der Kurve. "Die Chancen stehen gut, dass das umgesetzt wird", so Braun.

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