Noch eine letzte Weltrettungsmission für die „Heroes“

Zweibrücken · Superheldenserien boomen. Eine der Ersten war 2006 „Heroes“, die nach vier Staffeln 2010 abgesetzt wurde. Jetzt gibt es die Weiterdrehe „Heroes Reborn“ fürs Heimkino. Sie überzeugt mit frischen Ideen und Schauspielern, fand aber leider ein noch früheres Ende als der Vorläufer.

 Miko Otomo taucht in Computerspiele ab. Fotos: Universal Pictures

Miko Otomo taucht in Computerspiele ab. Fotos: Universal Pictures

Rette die Cheerleaderin - rette die Welt! Dieser Satz hat vor rund zehn Jahren die Fantasyserie "Heroes" bekannt gemacht. Die Cheerleaderin, das war damals die unkaputtbare Hayden Panettiere , ehe sie mit Wladimir Klitschko anbandelte und gerettet werde sollte sie vor Superschurke Gabriel "Sylar" Gray - gespielt von Zachary Quinto, ehe der zum Mister Spock in den Neuverfilmungen von Star Trek wurde.

"Heroes" kreiste um eine Gruppe von Menschen aller Ethnien, Berufsgruppen und Stände, die merken, dass sie besondere Fähigkeiten haben: Sie können etwa fliegen, sind nicht kleinzukriegen, können Bilder malen, die die Zukunft zeigen, Superfähigkeiten anderer übernehmen, die Zeit manipulieren.

Über vier Staffeln ging das Konzept recht gut auf, wenngleich mit fortschreitender Spieldauer die Handlung etwas gekrampfter, die Entwicklung der Figuren ungläubiger wurde. Schließlich wurde die dennoch bestens unterhaltende Reihe 2010 abgesetzt, um dann fünf Jahre später mit "Heroes Reborn" ein Comeback zu feiern. Diese Fortsetzung, ebenfalls ersonnen und umgesetzt von Mastermind Tim Kring, spielt nach "Heroes" und bettet einige der bekannten Figuren wieder ein. Das sorgt für wohliges Wiedererkennen, zumal mancher die Seiten gewechselt hat. Die Handlung setzt ein Jahr nach einem verheerenden Terroranschlag in den USA ein. Menschen mit besonderen Fähigkeiten - "Evos" genannt - werden als die Schuldigen ausgemacht und gejagt. Just nachdem sie am Ende von "Heroes" endlich in der Gesellschaft als gleichberechtigt anerkannt worden waren.

Die Hauptrolle übernimmt mit Jack Coleman der Noah Bennet der alten Serie, ein Ex-Mutantenjäger, dessen Tochter allerdings selbst Superfähigkeiten erlangte, was ihn zum Umdenken brachte. Er sucht zu Beginn sein Gedächtnis - irgendetwas ist passiert, offenbar war er beim Terroranschlag selbst vor Ort. In 13 Episoden geht es danach für die alten - es tauchen etwa Hiro (Masi Oka), Matt Parkman (Greg Grunberg) oder Mohinder Suresh (Sendhil Ramamurthy) wieder auf - und neuen Helden darum, den Untergang der Welt zu verhindern.

Kring hat dabei gute Ideen, lässt seine Protagonisten diesmal etwa auch in Computerspielwelten eintauchen, macht um die beiden jungen Haupthelden lange ein großes Geheimnis und wartet am Staffelende wie gewohnt mit einigen spektakulären Wendungen auf. Was indes alles nichts brachte. Auch wenn die als DVD und Blu-Ray vorliegende Reihe unter "Heroes Reborn Season 1" firmiert und auch die Handlung selbst eine Fortsetzung andeutet, wurde sie gleich nach dieser Staffel wegen zu schlechter Einschaltquoten wieder abgesetzt. Anders als die Cheerleaderin und die Welt finden also die Helden selbst keine Retter.

Heroes Reborn Season 1; Universal Pictures, 13 Episoden, Blu-Ray und DVD, ca. 553 Minuten Laufzeit, Bonus: Gelöschte Szenen, Making-of, sechsteilige Webserie "Dark Matters" als Vorbereitung der Serie (nur Englisch)

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