Nicht lamentieren, sondern machen!

Durch Deutschland muss ein Ruck gehen - das hatte 1997 schon der damalige Bundespräsident Roman Herzog gefordert. Dieser Tage geht auch ein Ruck durch Zweibrücken. Der Weihnachtsmarkt am Schlossplatz - seit zehn Jahren in Eigenregie und mit großer Kraftanstrengung durch Gabriele Deska und Veronika Gab auf die Beine gestellt - schmeckt vielen Bürgern nicht mehr

Durch Deutschland muss ein Ruck gehen - das hatte 1997 schon der damalige Bundespräsident Roman Herzog gefordert. Dieser Tage geht auch ein Ruck durch Zweibrücken. Der Weihnachtsmarkt am Schlossplatz - seit zehn Jahren in Eigenregie und mit großer Kraftanstrengung durch Gabriele Deska und Veronika Gab auf die Beine gestellt - schmeckt vielen Bürgern nicht mehr. Er stößt ihnen gar so bitter auf, dass sie selbst einen eigenen organisieren wollen, wie in den achtziger Jahren um die Alexanderskirche. Eine Arbeitsgemeinschaft nimmt sich des Themas an. Ideen hat sie reichlich, wie man die Vereine wieder einbinden könnte, auch die Schulen, die Bundeswehr und wie attraktivere Öffnungszeiten dem Markt mehr Attraktivität geben könnten. Eigeninitiative als längst fälliger Gegenentwurf zum sonst so verbreiteten Jammern, Lamentieren und Resignieren beziehungsweise wie bei der OB-Wahl geschehen: nicht wählen! Die AG hat bereits erreicht, dass Oberbürgermeister Reichling sich mit ihr und den aktuellen Marktbetreibern treffen und ein Konzept ausloten will. Dass sich beim Markt etwas tun muss, sieht auch der künftige OB Kurt Pirmann so.Wenn die AG ausreichend langen Atem behält, könnte sie ein leuchtendes Beispiel dafür werden, wie aus schierem Ärger im stillen Kämmerlein etwas entsteht, was die Rosenstadt attraktiver macht. Zur Nachahmung empfohlen. Und wie die neuen Medien diesen Prozess erleichtern, zeigt die AG nebenbei auch, sind die Mitglieder doch in den sozialen Netzwerken Facebook und Wer kennt Wen sehr aktiv. Hier starteten sie Umfragen, um Stimmungsbilder unter internetaffinen und am Thema interessierten Zweibrückern einzuholen. Mitglied Heiko Saberatzky kündigte im Gespräch mit dem Merkur bereits an, ähnlich auch bei anderen Zweibrücker Konfliktfeldern vorgehen zu können. Heftig diskutiert wird da ja seit Längerem über Aufwertung der Innenstadt, Geldverschwendung oder ob die Behörden mit ihren Bürgern immer glücklich umgehen.

Jüngstes Beispiel hier: Fritz Stauch. Er spendete der Stadt aus eigener Tasche 3000 Euro für Infotafeln. Ein Dank blieb zunächst aus, denn der Stadtrat muss eine Spende erst annehmen. Wäre ein nettes Wort vorab hier aber so problematisch gewesen?

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