Nicht alle Visionen aufgeben

Vision ist ja mittlerweile zum Unwort in Zweibrücken geworden. Wenn man Visionen versteht als utopische Ziele, für deren Umsetzung nichts getan wird, ist das auch gut so. Wenn man aber unter einer Vision versteht, dass man eine Vorstellung hat, wohin man in der Zukunft will, und dann nach einem Weg sucht, der in diese Zukunft führt, ist es gut, Visionen zu haben

Vision ist ja mittlerweile zum Unwort in Zweibrücken geworden. Wenn man Visionen versteht als utopische Ziele, für deren Umsetzung nichts getan wird, ist das auch gut so. Wenn man aber unter einer Vision versteht, dass man eine Vorstellung hat, wohin man in der Zukunft will, und dann nach einem Weg sucht, der in diese Zukunft führt, ist es gut, Visionen zu haben.Der künftige Oberbürgermeister Kurt Pirmann ist zwar von vielen gewählt worden, die Vision für ein Unwort halten - und er hat im Wahlkampf auch damit gespielt, indem er gesagt hat, er habe nur wenige Visionen. Tatsächlich ist Pirmann aber ein Visionär - wie er auch schon im Wahlkampf deutlich gemacht hat: Grundsätzlich mit seinem Motto "Zweibrücken braucht Politik, die langfristig denkt, plant und handelt, um die kommenden Herausforderungen zu bewältigen." Und mit ersten konkreten Visionen - wie der Gründung einer Stadttöchter-Holding zum Teilabbau des Schuldenbergs.

Ein paar mehr solcher Visionen täten auch dem Stadtrat und dem gesamten Stadtvorstand gut. Visionen im zweiten Sinne wohlgemerkt. Visionen nur als utopisches Ziel gibt es genug in Zweibrücken. So sind sich die Politiker zum Beispiel ziemlich einig, dass sie das Festhallen-Defizit verringern wollen - sehen aber taten- und ratlos zu, wie es immer weiter steigt, obwohl es drei Jahre nach Wiedereröffnung der Halle endlich einmal sinken müsste. Hallenpächter Roland Zadra liefert als Hotelier und Gastronom zwar immer wieder beeindruckende Leistungen ab - das Kongress- und Veranstaltungsgeschäft ist aber offensichtlich eine größere Herausforderung als gedacht.

Die Festhalle wird so zu einer weiteren großen Belastung des ohnehin schon stark belasteten Haushalts. Aber da mangelt es ohnehin an Visionen - nur immer zu sagen, was nicht gehe (wie diese Woche der von der FDP beantragte Einstellungsstopp) macht das Defizit jedenfalls keinen Euro kleiner.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort