Die Zweibrücker mit Migrationshintergrund wählen am 27.10. ihr Sprachrohr Kandidaten aus acht Nationen für den Integrationsbeirat

Zweibrücken · Der wird diesen Sonntag, 27. Oktober, neu gewählt. Wahlberechtigt sind rund 3000 Zweibrücker, die (auch) einen ausländischen Pass besitzen oder nichtdeutsche Eltern/Vorfahren haben.

Die bisherige Beirats-Vorsitzende und SPD-Stadträtin Pervin Taze tritt nicht wieder an. Nach ihren Angaben sind unter den 19 Kandidierenden (wir berichteten) Afghanen, Aserbaidschaner, Deutsche, Eritreer, Kurden, Russen, Spanier und Syrer.

Rund 300 Bürger haben schon von der Möglichkeit der Briefwahl Gebrauch gemacht, teilte das Hauptamt auf Merkur-Anfrage mit. Das einzige Wahllokal ist am Sonntag im Ratssaal des Rathauses am Herzogplatz, geöffnet von 8 bis 18 Uhr. Gleich danach wird im Ratssaal öffentlich ausgezählt. Mitzubringen sind ein Ausweis und möglichst die Wahlbenachrichtigungskarte.

Gewählt werden am Sonntag acht Beiratsmitglieder. Vier weitere Mitglieder hat der Stadtrat in den Beirat entsandt.

Im Landkreis Südwestpfalz wird am Sonntag kein Integrationsbeirat gewählt – denn in den rheinland-pfälzischen Landkreisen wird erst ab 5000 Bürgern mit Migrationshintergrund gewählt, in Städten und Gemeinden dagegen schon ab 1000 Bürgern.

Die rheinland-pfälzische Integrationsministerin Anne Spiegel (Grüne) schreibt, die Beiräte „ermöglichen politisches Engagement von Migrantinnen und Migranten und sind zugleich wichtige Impulsgeber für die Integrationspolitik vor Ort“. Der Nachrichtenagentur dpa sagte Spiegel, dies sei gerade in einer Zeit von zunehmendem Rechtsextremismus von hoher Bedeutung.

Eine Besonderheit bei der Wahl der Integrationsbeiräte ist: Wählen darf man schon ab 16 Jahren.

Eine weitere Besonderheit: Der Frauenanteil bei den Kandidaten ist landesweit mit 43 Prozent deutlich höher als in den meisten Kommunalparlamenten. In Zweibrücken kandidieren am Sonntag sogar mehr Frauen (10) als Männer (9) für den Integrationsbeirat – während im Stadtrat der Frauenanteil lediglich bei 30 Prozent liegt.

Folgende Kandidaten stellen sich jetzt zur Wahl: Farid Ahmad Mateen, Hanan Ahmad, Ahmad Al Rashdan, Ali Alsakkar, Adnan Alshehadat, Mohamed Alsheikh, Foad Fars, Elke Hilgert, Edith Leich, Tatjana Medenko, Kamiran Mohamad, Bassam Mostafa, Sarah Nesari, Maria Guadalupe, Perez Sanzberro, Ruth Reimertshofer, Doris Schuh, Malak Sulaiman, Selamun Tamerat und Aynur Yusifova.

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