Seniorenheim „Haus am Rosengarten“ „Café am Wasser“ eröffnet wohl im Januar

Zweibrücken · Der Anbau an das Awo-Seniorenheim am Rosengarten steht schon. Noch laufen aber Innenarbeiten. Wie man in dem Gebäude künftig ein „Leben wie zuhause“ führen soll, hat sich der Pfälzische Merkur beim Rundgang angeschaut.

 Der neue weiße Anbau ans Zweibrücker Awo-Seniorenhaus am Rosengarten (vorne rechts) beinhaltet im Erdgeschoss das neue Café mit Blick auf „Stadt am Wasser“. Auch der verstorbene OB Kurt Pirmann hat etwas damit zu tun.

Der neue weiße Anbau ans Zweibrücker Awo-Seniorenhaus am Rosengarten (vorne rechts) beinhaltet im Erdgeschoss das neue Café mit Blick auf „Stadt am Wasser“. Auch der verstorbene OB Kurt Pirmann hat etwas damit zu tun.

Foto: Eric Kolling

Auch wenn heute offiziell der verstorbene Oberbürgermeister Kurt Pirmann durch seinen Nachfolger Marold Wosnitza im Amt ersetzt wird, strahlt sein Erbe über Zweibrücken aus – in luftiger Höhe. Der siebengeschossige Anbau des Awo-Seniorenhauses am Rosengarten mit dem neuen Café gehe irgendwo auf Pirmann zurück, erinnert Einrichtungsleiterin Andrea Schantz beim Rundgang mit dem Merkur. Als die Stadt am Wasser Gestalt annahm, habe der damalige im Awo-Gebäude geklagt, dass bei der tollen Attraktion eine Toilette fehle. „Ich habe erwidert, dass wir eine solche haben, aber nicht zum Durchgangslager werden wollen. Er erwiderte: Dann macht doch mal ein gescheites Café!“ So sei die Idee des öffentlichen „Café am Wasser“ entstanden, das man besonders im Andenken an Pirmann halte, so Schantz.

Der Anbau neben der neuen Außenanlage ist seit Kurzem außen fertig, kostet die veranschlagten rund drei Millionen Euro und erweitert bewusst nicht die Zimmerzahl der voll belegten Einrichtung (und damit die Einnahmen), sondern die Wohn- und Lebensqualität der Bewohner, wie Schantz erklärt. Sie verweist auf die Geschichte der Einrichtung. Leute wären recht früh bettlägerig gewesen, größere Aufenthaltsbereiche habe man nicht gebraucht, das Essen sei immer aus der Küche im Keller gekommen. Ganz anders heute, wo man länger mobil bleibe und selbständiger und mehr Platz benötige. Daher rücke die Awo in Zweibrücken das Wohngruppenkonzept getreu dem Motto „Leben wie zuhause“ in den Mittelpunkt, binde hier Angehörige ein – gerade in den, in jedem Stockwerk fast gleich gestalteten, Aufenthaltsräumen. „Wenn eine Tochter für ihre Mama einen Pudding machen will, geht sie in der Küchenzeile dort an den Schrank und kann ihn gleich daneben kochen“, schildert Schantz. Die Stationen könnten tageweise das Essen aus der Zentralküche abbestellen, um etwa mit den Angehörigen zu kochen.

Damit das Awo-Haus immer weniger wie ein klassisches Altenheim wirkt, gehe man auch weg von allüberall angebrachten Spendern mit Desinfektionsmitteln, nennt Schantz eine der Kleinigkeiten. In Sachen Selbstbestimmung seien eben solche wichtig. Auch, dass die Bewohner die elektronischen Rollläden mittels Schalter hoch- und runterfahren können oder Rollstuhlfahrer durch die tiefen Fenster freie Sicht haben – auch von der Terrasse oben, wo Fenster in die Mauer eingelassen sind. Dazu ist der Küchenbereich in den neuen Aufenthaltsbereichen behindertengerecht, die Ablagefläche fahr- und der Kühlschrank für alle Bewohner der Etage jederzeit erreichbar. Bei der Gestaltung der Räume seien Personal und Bewohner eingebunden worden. Hell und modern sollte es werden. Der Boden ist jetzt in hellgrauer Holzoptik gehalten, weiß mit Muster sind die Schiebegardinen und den Kunstlederbezug der Stühle hätten die Bewohner nach einem Testsitzen so gewünscht, schildert Schantz.

Das im Erdgeschoss des Anbaus angesiedelte Café, in dem es angenehm wie in einem Neuwagen riecht, soll nicht nur das inoffizielle, eigentlich nur für Bewohner und Angehörige gedachte, Pendant am Eingang zur Rosengartenseite ablösen. Diese wird auch von Externen schon gerne genutzt. Sie soll – so Schantz‘ Hoffnung – ein Treffpunkt vor allem für Senioren in Zweibrücken werden.

Die drei Mittagsmenüs, die den Bewohnern gereicht werden, kann man künftig auch als Nichtbewohner dort bestellen. Bei den Preisen werde es eine Rolle spielen, ob man Awo-Mitglied ist, sagt Schantz. Angehörige könnten mit den Bewohnern sonntags im Café brunchen, abends seien Matineen denkbar. Mittels Auslegekarten sammele man bereits Ideen. Auch für die weitere Entwicklung des Umfelds. Dort hätten die Bewohner gerne eine Boule-Bahn. In Kooperation mit der Berufsschule ist bereits ein Hochbeet entstanden, zusammen mit dem Helmholtz-Gymnasium hat man Nistkästen gebaut.

Einweihen und der Bevölkerung präsentieren will man den Anbau wohl im Januar. Auf ein Datum will sich die Chefin nicht festlegen, solange die Arbeiten laufen. Noch seien Durchbrüche im Keller und Erdgeschoss vonm Neu- in den Altbau nötig, Wasserproben müssten gezogen werden, es fehle noch Dekomaterial für die neuen Räume. Und für die Dachterrasse ganz oben suche man noch nach einer Spezialmarkise.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort