Neuer Trubel um Wurst

Zweibrücken. Die Stadt Zweibrücken steht in diesem Jahr ganz im Zeichen des Herzog-Jubiläums. Am 3. Oktober wird ein historischer Umzug durch die Straßen führen (wir berichteten). Auch Bürger sollen sich daran beteiligen. Aber nicht jede Idee wird von der Stadtverwaltung bisher positiv aufgenommen

Zweibrücken. Die Stadt Zweibrücken steht in diesem Jahr ganz im Zeichen des Herzog-Jubiläums. Am 3. Oktober wird ein historischer Umzug durch die Straßen führen (wir berichteten). Auch Bürger sollen sich daran beteiligen. Aber nicht jede Idee wird von der Stadtverwaltung bisher positiv aufgenommen."Als Hoflieferanten der Herzöge" wollten Werner Euskirchen, Mario Facco und der Zweibrücker Einzelhändler Dieter Ernst Wein, Wasser und Würstchen unters Volk bringen. "Wir haben mit unserer Idee keine Zustimmung von der Stadt bekommen", erklärt jedoch Dieter Ernst, "die Zweibrücker Stadtwurst sei zu neuartig". Man wollte zeigen, dass gutes Essen und Trinken auch bei früheren Festen bereits eine große Rolle gespielt hat. "Und ob man will oder nicht, die Stadtwurst ist mittlerweile über die Stadtgrenzen hinaus bekannt", betont Ernst.

"Es gab noch gar keine offizielle Anmeldung, daher kann es auch noch keine Ablehnung geben", erklärt hingegen Thilo Huble, Leiter des Kulturamtes. "Grundsätzlich habe ich nichts gegen das Thema Stadtwurst, wenn sie in eine historische Inszenierung eingebunden ist und den Rahmen des festlichen Umzugs rechtfertigt", erklärt er. Bei dem historischen Festakt zum 600-jährigen Jubiläum des Herzogtums werden die verschiedenen Zeitepochen dargestellt. Fußgruppen und Kutschen sollen diese realitätsgetreu inszenieren. "Das muss inhaltlich natürlich stimmig sein", betont Huble. Eine endgültige Entscheidung über die Teilnehmer könne daher erst getroffen werden, wenn die konkrete Idee angemeldet wird. "Grundsätzlich spricht nichts gegen die Stadtwurst, grundsätzlich. Aber es geht natürlich nicht, mit einem Auto, hinter dem eine mobile Wurstbude her fährt", erklärt Huble. Dafür hat auch Werbegemeinschafts-Chef Mario Facco Verständnis: "So wie unsere Idee zunächst dargestellt wurde, mit Tieflader, kann sie nicht umgesetzt werden. Da hat die Stadt etwas dagegen." Ob die Stadtwurst den Weg in den historischen Umzug schafft, bleibt offen. " Die Stadtwurst

ist der Stadtverwaltung zu neuartig."

Dieter Ernst

Meinung

Vorschlag sollte nicht wurst sein

Von Merkur-RedakteurMathias Schneck

Es geht - mal wieder - um die Wurst. Diesmal droht der Brätling dem Kulturamt aufzustoßen. Die Idee mit dem "Hoflieferanten der Herzöge" klingt sympathisch. Und dürfte punkten, da die Stadtwurst vielen schmeckt - und zudem günstig ist, was heutzutage nicht unerheblich ist. Natürlich muss das Konzept stimmig sein, da hat Kulturamtschef Thilo Huble recht. Wenn die Wurst gelungen in den Umzug integriert werden kann, warum nicht? Nur wenige Zweibrücker bringen originelle Vorschläge für den Umzug ein. Dieter Ernst, Mario Facco und Werner Euskirchen haben sich die Arbeit gemacht. Sie haben es verdient, dass ihr Vorschlag ernsthaft geprüft wird.

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