Neue Aufträge, erste Abfindungen

Zweibrücken · Die Terex-Mitarbeiter zittern weiter um ihre Zukunft, es gibt nur 28 freiwillige Aufhebungsverträge. Aber ob wirklich 500 Stellen abgebaut werden, ist noch offen.

 Terex in Zweibrücken

Terex in Zweibrücken

Foto: Lutz Fröhlich

Für die um ihre Arbeitsplätze bangenden Zweibrücker Terex-Mitarbeiter gibt es möglicherweise einen neuen Hoffnungsschimmer. Nach Merkur-Informationen hat das weltweite Restrukturierungsprogamm von Terex Cranes nämlich auch positive Auswirkungen auf den Standort Zweibrücken.

Nach den aus einer zuverlässigen Quelle stammenden, aber noch nicht offiziell bestätigten Informationen unserer Zeitung soll in Zweibrücken ein neuer kleiner All-Terrain-Kran gebaut werden, das Modell AC 45.

Außerdem erwartet Zweibrücken die Verlagerung der Challenger-Kran-Produktion vom aufgegebenen französischen Standort Montceau les Mines nach Zweibrücken. Trotz der Neuaufträge dürfte Terex daran festhalten, eine beträchtliche Zahl von Arbeitsplätzen in Zweibrücken abzubauen, hieß es. Eventuell aber ein paar weniger als zunächst befürchtet - die Rede war im Dezember von etwa 500 der 1700 Stellen.

Der neue Terex-Personalchef Frank Schättle äußerte sich auf Anfrage gestern Abend weder zu diesen Verlagerungs-Informationen noch zu der Frage, wie viele Stellen insgesamt in den drei Zweibrücker Werken (Dinglerstraße, Wallerscheid und Bierbach) abgebaut werden. "Wir sind noch mitten im Prozess", erklärte Schättle: "Wir prüfen gerade mit allerhöchster Sorgfalt alle möglichen Konstellationen." Auch liefen noch Gespräche über Versuche, das Werk Bierbach doch noch zu retten, womöglich aber nicht unter Terex-Eignerschaft (wir berichteten): "Es werden Gespräche geführt, es rufen auch mal Interessenten an - aber es ist noch nichts spruchreif."

Spruchreif ist dagegen nun die Zahl derjenigen, die Terex gegen eine Abfindung "freiwillig" verlassen. Schättle: "Nach unserem Aufruf haben sich 57 Interessenten gemeldet, auf die unsere Kriterien zutrafen. 28 haben wir Angebote für Aufhebungsverträge gemacht, davon haben 24 angenommen." Das Angebot hatte sich nur an bestimmte Berufsgruppen (vor allem Schweißer und Schlosser) gerichtet. Die Zahl der Aufhebungsverträge sei "ungefähr das, was wir erwartet hatten".

Warum lässt Terex nur jeden Zweiten der grundsätzlich infrage Kommenden gehen? Schättle: "Das sind Leute, die wir unbedingt halten wollen." Einige Fälle prüfe man aber noch. Insgesamt hätten sich fast 70 an Aufhebungsverträgen Interessierte gemeldet.

Noch keine Interessenten gebe es für das Verwaltungsgebäude in der Dinglerstraße, das Terex aufgeben will.

Die Stimmung bei den Beschäftigten sei natürlich besorgt und bedrückt seit der Ankündigung des drastischen Personalabbaus, bestätigte Schättle: "Viele haben ja auch Familien hier und Angst um ihre Existenz." Es gebe aber weder einen erhöhten Krankenstand noch nachlassende Motivation bei der Arbeit, zieht Schättle den Hut vor dem Engagement der Terex-Beschäftigten.

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