Naturschutzbund Naturverbundenheit kann man lernen

Zweibrücken · 16 Kinder der Jugend des Naturschutzbunds waren im Freien unterwegs und haben dabei viel gelernt.

 Die Naju-Kinder sind immer dann in ihrem Element, wenn Sie in der freien Natur sind. Hier lauschten sie einer Geschichte, bei der es ein Tier anhand seiner Eigenschaften zu erraten galt.

Die Naju-Kinder sind immer dann in ihrem Element, wenn Sie in der freien Natur sind. Hier lauschten sie einer Geschichte, bei der es ein Tier anhand seiner Eigenschaften zu erraten galt.

Foto: Margarete Lehmann

Die Natur ist ein guter Lehrmeister. Sie hat in Jahrmillionen ausprobiert, wie sie ihre Ziele am besten erreichen kann. Wir finden in der Natur Ergebnisse einer detaillierten Auslese vor: Wer sich am besten anpassen kann, setzt sich durch.

In der Regel trifft sich die Jugend des Naturschutzbundes (Naju) jeden zweiten Samstag im Monat zu Spiel und Spaß in der Natur, Lernprozesse sind jeweils so angelegt, dass sie als solche nicht in Erscheinung treten. Kürzlich trafen sich 16 Kinder mit der Naju-Vorsitzenden Ingrid Beck und der Nabu-Vorsitzenden Miriam Krumbach am Imkerheim oben am Wildrosengarten in der Fasanerie. Alle saßen im Kreis unter einem mächtigen Kirschbaum und lauschten einer Geschichte: Es galt anhand weniger Eigenwschaften ein Tier zu erraten, die die Erzählerin verriet; schnell war das Rätsel gelöst: eine Biene war’s.

Auch die Kinder glichen kleinen, emsigen Bienen. Sie schwärmten zusammen aus, verweilten, schlürften „Nektar“, untersuchten verschiedene Blumen, labten sich und, sumsum, flogen munter weiter.

Anschließend wurde es spannend: „Wann keimen Samen und wenn, warum gerade dann?“ Jedes Kind nahm aus einer Wiesenblumensamenmischung Samenkörner aus einer Tüte, keine frischen Samen, sondern alte. „Wie alt?“, „Egal, vielleicht schon jahrealte Samen. Das spielt keine Rolle“.

Dann ging es ans beliebte „Matschen“: Erde und Lehm wurden mit Wasser gemischt, dann ein Paar Samen darunter gegeben und weitergemacht. Anschließend wurde das Gemisch zu walnussgroßen Kugeln geformt. „Diese legt ihr jetzt in die Sonne, damit sie möglichst schnell austrocknen“, sagte Beck. Warum schnell? „Sobald sie mit Wasser, mit Feuchtigkeit, in Berührung kommen, erwachen sie aus ihrem langen Schlaf und beginnen zu treiben.

Ingrid Beckergänzte: „Die kleinen Kugeln könnt ihr dann, wenn sie getrocknet sind, irgendwohin hinwerfen. Sie werden das werden, was in ihren Genen vorprogrammiert ist.“ In diesem Fall eine Wiesenblume.

So wurde gematscht, gearbeitet, gelacht und nebenbei gelernt. Tina, zwölf Jahre alt, sagte: „Ich bin seit einem Jahr dabei, es macht jedes Mal viel Spaß.“ Max ist „bald fünf“ und meinte: „Ich geh gern spazieren“, Benjamin meinte nur: „Ich auch“. Irmlind, 16 Jahre, gab zu Protokoll: „Ich bin gern mit Kindern zusammen“. Und Alena, 15 Jahre, meinte: „Irgendetwas im sozialen Bereich möchte ich später machen“. Die beiden sind schon viele Jahre in der Naju.

Nach der Arbeit ging’s mit wenigen Schritten ins Imkerheim zu Honigstullen und selbst gepresstem Apfelsaft. Schließlich machen Bienesein und Matschen richtig viel Durst.

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