Versammlung in Zweibrücken war nicht angemeldet Rechtsextreme Kameradschaft bei Corona-Demo

Zweibrücken · In Zusammenhang mit der Demonstration, bei der es laut einem Fotografen zu „lautstarken Tumulten“ gegen Polizisten kam, gab es eine Anzeige – in überraschender Richtung.

 Seit Verschärfung der Lockdown-Regeln und Planung einer Corona-Impfpflicht kommt es bundesweit montags und teils auch donnerstags immer mehr zu Protestversammlungen. In Zweibrücke auch, hier aber mit geringen Teilnehmerzahlen.

Seit Verschärfung der Lockdown-Regeln und Planung einer Corona-Impfpflicht kommt es bundesweit montags und teils auch donnerstags immer mehr zu Protestversammlungen. In Zweibrücke auch, hier aber mit geringen Teilnehmerzahlen.

Foto: dpa/Sven Hoppe

Bei einer Demonstration gegen die Coronschutz-Politik ist es am Donnerstagabend in der Zweibrücker Innenstadt zu verbalen Auseinandersetzungen gekommen. Der freie Fotojournalist und Antifaschist Kai Schwerdt dokumentiert sei Jahren Aktivitäten von Rechtsextremen in der Region. Auf Twitter und Facebook veröffentlichte er nach der Demo Fotos, auf denen fünf Mitglieder des „Nationalen Widerstands Zweibrücken“ bei der Demo in der Fußgängerzone mit Polizisten diskutieren. Schwerdt schreibt, sein Personenschützer sei von dem Kameradschafts-Führer angegangen worden, nachdem das Fotografieren bemerkt wurde. Die Polizei habe sich „zwischen uns und die gewaltbereiten Nazis“ gestellt – woraufhin es seitens der Demonstranten zu „lautstarken Tumulten gegen die Beamten“ gekommen sei.

Die Versammlung war nicht angemeldet, teilten Stadt Zweibrücken und Polizeipräsidium Westpfalz auf Merkur-Anfrage mit. Die Polizei wurde „durch Recherchen in den Sozialen Medien“ darauf aufmerksam, schreibt Polizeisprecher Michael Hummel. Auf die Frage nach den „lautstarken Tumulten gegen Beamte“ antwortet Hummel: „Der Polizei sind vor Ort keine strafrechtlich relevanten Vorfälle bekannt geworden. Im Anschluss an die Versammlung hat eine Frau bei der saarländischen Polizei Strafanzeige wegen Körperverletzung im Amt gegen einen Polizeibeamten erstattet. Die Ermittlungen dazu dauern an.“

Auch die Polizei geht davon aus, dass das Fotografieren zu den „verbalen Auseinandersetzungen“ führte. Aber: „Strafrechtlich relevante Sachverhalte sind der Polizei nicht bekannt.“ Beamte seien „weder angegangen noch verletzt“ worden. Die Polizei schätze die Zahl der Versammlungsteilnehmer auf 25 bis 30 (Schwerdt 20): „Darunter stellten die Einsatzkräfte vier Personen fest, die dem Nationalen Widerstand Zweibrücken zugerechnet werden. Von vier weiteren Teilnehmern wurden die Personalien festgestellt. Inwieweit sie rechtsextremer Kreise angehören ist Gegenstand der Ermittlungen.“

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