Nardini-Klinikum Zweibrücken Neue Millionen-Investitionen ins Krankenhaus

Zweibrücken · Rheinland-Pfalz bewilligt dem Nardini-Klinikum über acht Millionen Euro für Intensivstation-Ausbau und Digitalisierungsoffensive.

 Das Nardini-Klinikum in Zweibrücken wächst und modernisiert weiter – mithilfe massiver Zuschüsse von Bund und Land.

Das Nardini-Klinikum in Zweibrücken wächst und modernisiert weiter – mithilfe massiver Zuschüsse von Bund und Land.

Foto: Lutz Fröhlich

Ministerialdirektor Daniel Stich hat dem Nardini-Klinikum in Zweibrücken fünf Bewilligungsbescheide in Gesamthöhe von fast 8,4 Millionen Euro überreicht.

Drei der fünf Bescheide in Höhe von 2,7 Millionen Euro stammen aus dem Krankenhauszukunftsfonds und sind für verschiedene Digitalisierungsprojekte bestimmt, teilt das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium mit.

Die übrigen 5,7 Millionen Euro stammen aus dem Krankenhausinvestitionsprogramm und dienen der Erweiterung und Modernisierung der Zweibrücker Intensivstation sowie der Errichtung einer Überdachung für die Liegendkrankenanfahrt am Standort Landstuhl.

„Die bewilligten Mittel sind ein wichtiger Beitrag zur zukunftsweisenden Stärkung des Krankenhausstandorts – konkret hier vor Ort und somit natürlich für die Patientinnen und Patienten im ganzen Land. Nicht erst die Pandemie hat uns allen deutlich gemacht, wie wertvoll unsere Krankenhäuser im Land sind. Wir schreiben die Krankenhausversorgung auf hohem Niveau fort, damit die Menschen im Land bedarfsgerecht, schnell und umfassend versorgt werden können“, sagte Daniel Stich bei der Übergabe der Bescheide. Hochwertige und moderne Gesundheitsversorgung sei ein zentraler Punkt der Regierungsarbeit dieser Legislaturperiode.

 Bei der Förderbescheid-Übergabe von links: Frank F. Banowitz (Geschäftsführer Nardini-Klinikum), Daniel Stich (Ministerialdirektor), Sr. M. Elisa Döschl (Krankenhausoberin), Detlev Christiansen (Ärztlicher Direktor).

Bei der Förderbescheid-Übergabe von links: Frank F. Banowitz (Geschäftsführer Nardini-Klinikum), Daniel Stich (Ministerialdirektor), Sr. M. Elisa Döschl (Krankenhausoberin), Detlev Christiansen (Ärztlicher Direktor).

Foto: Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz/Gesundheitsministerium RLP

Nardini-Geschäftsführer Frank F. Banowitz betonte: „Die Fördermittel des Landes fließen in die Zukunftsprojekte des Nardini-Klinikums zur Sicherung und Weiterentwicklung der Standorte und der medizinischen Versorgung in den Regionen. Die Weiterentwicklungen des Krankenhauses durch die Umstrukturierung und Erweiterung der Intensivstation in Zweibrücken und die neue Liegendkrankenanfahrt in Landstuhl unterstreichen die besondere Bedeutung unseres Klinikums, auch für die Notfallversorgung.“

Der Klinikum-Chef erkärte laut der Pressemittelung weiter: „Digitale Innovationen und Investitionen sind wesentlich für die weitere Zukunftssicherung unseres Nardini-Klinikums, was auch die Corona-Pandemie nochmals sehr deutlich gemacht hat.“

Die Vergrößerung der Intensivstation ist bereits seit zwei Jahren geplant. Seit der Schließung des Evangelischen Krankenhauses Ende September 2016 betreut das Nardini mehr Patienten und hat 2021 bereits einen 17,3 Millionen Euro teuren Erweiterungsbau (Landeszuschuss 14,2 Millionen) mit 50 neuen Betten in Betrieb genommen (wir berichteten ebenfalls).

Was genau ist nun mit der Intensivstation geplant? Nardini-Sprecher Thomas Frank mailt hierzu auf Merkur-Anfrage: „Die Erweiterung erfolgt im Parallelbereich der jetzigen Intensivstation. Zur Aufrechterhaltung des laufenden Intensivbetriebes mit neun Intensivbetten wird die Maßnahme in zwei aufeinanderfolgende Bauabschnitte aufgeteilt. Wir bauen zuerst den neuen Bereich und ziehen nach Fertigstellung mit den bisherigen Betten um, um den Bestandsbereich zu modernisieren.“

Die erweiterte Intensivstation biete künftig auf mehr als 1100 Quadratmetern Platz für 13 moderne Intensivbetten nebst den erforderlichen Funktions-, Arzt- und Nebenräumen. „Nach Abschluss der Maßnahme bietet die neue Intensivstation moderne und hochfunktionale Ein- und Zweibettzimmer in freundlicher Atmosphäre. Alle Zimmer sind mit moderner Kühl- und Lüftungstechnik ausgestattet. Fünf Einzelzimmer verfügen über eine eigene Zutrittsschleuse und können lüftungstechnisch einzeln geregelt werden.“

Das Land fördere die Erweiterung und den Umbau der Intensivstation mit gut 5,2 Millionen Euro. Der erste Bauabschnitt werde Anfang 2023 beginnen, der Abschluss des gesamten Umbaus ist bis Ende 2024 vorgesehen.

Zu dem Digitalisierungs-Projekt erläutert Frank: „Der Krankenhauszukunftsfonds  umfasst elf verschiedene Fördertatbestände. Gefördert werden hierbei unter anderem Investitionen in eine bessere digitale Infrastruktur, zum Beispiel im Bereich der Notfallaufnahme, in Patientenportale, elektronische Dokumentation von Pflege- und Behandlungsleistungen, digitales Medikationsmanagement, Maßnahmen sowie zur IT-Sicherheit. Es sind ausschließlich neue Maßnahmen, die wir mit den Geldern umsetzen.“ Zusammen mit früheren Zuschüssen habe das Nardini aus dem Fonds für den Ausbau der Digitalisierung bereits knapp 3,9 Millionen Euro erhalten.

Krankenhauszukunftsfonds: Die Maßnahmen werden zu 70 Prozent aus Bundesmitteln gefördert. Für Rheinland-Pfalz stellt der Bund hierfür rund 140 Millionen Euro bereit. Rheinland-Pfalz ergänzt diese Förderung in voller Höhe und stellt daher rund 60 Millionen Euro für die Ko-Finanzierung zur Verfügung. Dadurch verbleibt den Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz kein Eigenanteil.

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