Nardini-Klinikum zieht sich aus MVZ zurück

Zweibrücken · Zwei Ärzte arbeiten derzeit im MVZ am Nardini-Klinikum: Dr. Schlayer und Dr. Taha. Schlayer werde bald altersbedingt in den Ruhestand gehen, so die Klinik, mit Taha habe man sich darauf geeinigt, dass dieser das MVZ zum 30. September verlässt.

Bezüglich der beiden Krankenhäuser in Zweibrücken vergeht mittlerweile kaum noch ein Tag, an dem nicht neue Nachrichten und Spekulationen kolportiert werden. Gestern machte auf einmal das Gerücht die Runde, der Gynäkologe Dr. Ahmed Taha vom Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) des Nardini-Klinikums in Zweibrücken werde die Einrichtung in wenigen Wochen verlassen. Was daran wahr ist, wollte der Merkur von Franz-Josef Germann, Sprecher des Nardini-Klinikums, wissen. Germann stellt klar: "In der Tat haben wir eine Vereinbarung mit Dr. Taha getroffen, dass er das Medizinische Versorgungszentrum verlassen wird." Dies solle zum 30. September geschehen. Germann erklärte, diese Trennung erfolge aufgrund einer Neuausrichtung des Nardini-Klinikums. "Wir wollen, dass das MVZ ein eigenständiger Betrieb wird." Bislang sei das MVZ in den Nardini-Verbund eingegliedert, künftig solle das MVZ gänzlich auf eigenen unternehmerischen Beinen stehen. Den Grund fasste Germann kurz und prägnant zusammen: "Wir sehen unser Kerngeschäft woanders." Und zu diesem Kerngeschäft zähle das MVZ künftig eben nicht mehr. Aus diesem Grund werde das Nardini-Klinikum das MVZ an die Kassenärztliche Vereinigung in Rheinland-Pfalz zurückgeben, damit diese das MVZ neu ausschreibe, heißt, neue Ärzte für diese Einrichtung suche. Wann genau das Nardini-Klinikum sich vom MVZ trenne, konnte Germann gestern noch nicht sagen, er schätzte, dass dies zeitnah, in den nächsten Monaten, geschehen wird. Der Übergang - also der Rückzug des Nardini-Verbundes aus dem MVZ und die Neueröffnung nach der Ausschreibung durch die Kassenärztliche Vereinigung - solle möglichst fließend geschehen. "Wir sind derzeit guter Dinge, dass dieser Übergang nahtlos geschieht, dass das MVZ also nicht geschlossen sein wird", blickte Germann voraus. Aktuell arbeiten zwei Ärzte am MVZ am Nardini-Klinikum: besagter Gynäkologe Dr. Taha, der zum 30. September ausscheidet - und der Chirurg Dr. Johannes Schlayer. Dieser werde in den nächsten Monaten ohnehin den Ruhestand antreten, sagte der Klinik-Sprecher. Daneben seien weitere zweieinhalb Stellen mit Helfern besetzt, wobei eineinhalb Stellen davon befristet gewesen seien und sowieso auslaufen würden. Germann wollte gestern nicht ausschließen, dass Taha auch künftig am MVZ arbeiten werde. Er könne sich genauso auf die Ausschreibung bewerben wie andere Ärzte. Das Interesse in der Ärzteschaft, an einem neu ausgerichteten MVZ am Nardini-Klinikum zu arbeiten, sei groß, erklärt Germann. "Es gibt bereits jetzt einige Ärzte, die Interesse daran bekundet haben", sagte er.

Die Kassenärztliche Vereinigung konnte gestern auf Anfrage noch keine Details zur Ausschreibung des MVZ machen, erklärte die Pressestelle dort. Dr. Taha war über seine Praxisnummer nicht zu erreichen.

Medizinische Versorgungszentren werden auf der Internetseite des Bundesgesundheitsministeriums definiert als "Einrichtungen, in denen Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen unter einem Dach zusammenarbeiten. MVZ sind als Leistungserbringer in der vertragsärztlichen Versorgung inzwischen etabliert und werden nicht nur von angehenden Ärzten häufig als interessanter Arbeitgeber genannt, sondern haben sich auch als ein wichtiges Bindeglied bei der Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung erwiesen."

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