Keine Quarantäne angeordnet Nach Skifreizeit in Tirol: Stadt rät 115 Schülern aus Zweibrücken, vorerst zuhause zu bleiben

Zweibrücken · Aufregung am Samstag in Zweibrücken nach einem Medienbericht: 115 Schüler seien nach einer Reise in Quarantäne. Bürgermeister Christian Gauf stellte auf Merkur-Anfrage klar: Es gibt keine Quarantäne, sondern die Empfehlung an die Schüler, zuhause zu bleiben. Am Samstag und Sonntag ließen sich ein Teil der Schüler und weitere Bürger in der neuen Corona-Station am Nardini-Klinikum testen.

 Die 115 Zweibrücker Schüler befanden sich in einer Skifreizeit in Tirol in Österreich. Tirol ist ganz aktuell am Wochenende vom Robert-Koch-Institut zum Risikogebiet erklärt worden. Das Symbolfoto zeigt Urlauber, die daraufhin ihre Taschen packten und dieses Risikogebiet verließen.

Die 115 Zweibrücker Schüler befanden sich in einer Skifreizeit in Tirol in Österreich. Tirol ist ganz aktuell am Wochenende vom Robert-Koch-Institut zum Risikogebiet erklärt worden. Das Symbolfoto zeigt Urlauber, die daraufhin ihre Taschen packten und dieses Risikogebiet verließen.

Foto: dpa/Erich Spiess

Schockstimmung herrschte am Samstag bei einigen Zweibrückern: Der SWR meldete, 115 Schüler seien nach einer Skifreizeit unter Quarantäne gestellt worden. Das Corona-Virus schien endgültig in Zweibrücken angekommen.

Doch war die Meldung so nicht korrekt, wie Bürgermeister Christian Gauf (CDU) am Samstagabend auf Anfrage sagte: „Wir haben an die Schüler die Empfehlung ausgesprochen, zuhause zu bleiben.“ Der SWR habe seine Meldung inzwischen entsprechend korrigiert.

Gauf bestätigte, dass sich die Schüler in einer Skifreizeit befunden hätten. „Sie waren in Österreich – in Tirol“, sagte er. Also ein Gebiet, das aktuell laut Robert-Koch-Institut zu den Corona-Risikogebieten gehört. „Aus diesem Grund haben wir die Empfehlung ausgesprochen, dass die 115 Schüler zuhause bleiben sollen.“ Das gebiete die Vernunft.

Seines Wissens habe von den 115 Schülern niemand bislang Krankheitszeichen gezeigt. Es sei auch kein Abstrich gemacht worden. Es gelte nun für die Schüler und deren Eltern, abzuwarten, ob sich verdächtige Symptome zeigen – und dann gegebenenfalls einen Arzt zwecks Test aufzusuchen.

Der Bürgermeister sagte weiter, es sei sehr ratsam, in den nächsten Tagen, in denen die Schüler nicht wüssten, ob sie möglicherweise infiziert seien, die Sozialkontakte auf das Notwendigste zu reduzieren, um nicht im Fall der Fälle den Virus hinauszutragen.

„Die Schulen haben ab Montag sowieso in ganz Rheinland-Pfalz geschlossen“, sagte Gauf. Von daher könnten die Schüler gut in den heimischen vier Wänden die Inkubationszeit abwarten.

Zu welcher Schule die 115 Schüler gehörten, wollte Gauf nicht sagen. Nach Merkur-Informationen handelt es sich um das Hofenfels-Gymnasium. Gauf sagte, nach seinem Kenntnisstand gebe es nach wie vor bislang keinen einzigen registrierten Corona-Fall in Zweibrücken.

Ein Fall war am Freitag bekannt geworden: Ein Mitarbeiter des Unternehmens 1&1 in Zweibrücken ist infiziert. Allerdings handelt es sich dabei nicht um einen Zweibrücker.

Der betroffene Mitarbeiter hatte einen Urlaub in Österreich verbracht, war anschließend positiv getestet worden und daraufhin zu Hause geblieben; Kontakt mit Kollegen hatte er nach seinem Urlaub nicht (wir berichteten).

Ein Teil der Schüler sowie weitere Bürger, die aus Risiko-Skigebieten zurückkamen, ließen sich am Wochenende in der neuen Corona-Station am Nardini-Klinikum testen. Das sagte der Zweibrücker Arzt Dr. Christoph Gensch am Sonntagabend auf Anfrage. Offiziell soll die Station an diesem Montag in Betrieb gehen (täglich von 18 bis 20 Uhr; wir berichteten) – doch habe es am Wochenende bereits etliche Bürger gegeben, die um einen Abstrich baten. Gensch sagte, am Samstag hätten Klinik-Kräfte rund 20 Abstriche vorgenommen, am Sonntag hätten Zweibrücker Ärzte gemeinsam mit dem DRK ebenfalls rund 20 Abstriche vorgenommen. Die Testergebnisse stünden noch aus.

(eck)
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