Nach Einzäunung von UBZ-Grundstück SPD fordert Hundewiese im Stadtgebiet

Zweibrücken · UBZ-Grundstück in Ixheim ist zum Verdruss etlicher Halter gesperrt. SPD reagiert mit Antrag für nächste Ratssitzung.

 Ein Archivfoto der großen Wiese in Ixheim, die, wie berichtet, jetzt eingezäunt wurde. Das Bild von 2021 zeigt das Kernproblem: Der UBZ erlaubt Bauunternehmen regelmäßig, dort Sand und Bauschutt zwischenzulagern (derzeit ist die Wiese frei). Der UBZ will unterbinden, dass künftig spielende Kinder auf den Haufen herumrutschen, es gehe um Gefahrenvermeidung. Problem: Die Wiese zieht nicht nur spielende Kinder, sondern auch Hundehalter an.     

Ein Archivfoto der großen Wiese in Ixheim, die, wie berichtet, jetzt eingezäunt wurde. Das Bild von 2021 zeigt das Kernproblem: Der UBZ erlaubt Bauunternehmen regelmäßig, dort Sand und Bauschutt zwischenzulagern (derzeit ist die Wiese frei). Der UBZ will unterbinden, dass künftig spielende Kinder auf den Haufen herumrutschen, es gehe um Gefahrenvermeidung. Problem: Die Wiese zieht nicht nur spielende Kinder, sondern auch Hundehalter an.     

Foto: Mathias Schneck

Der Hund gilt als treuester Begleiter des Menschen. Natürlich muss auch so ein treuer Begleiter einmal etwas ganz alleine für sich „erledigen“. Aber wo? Eine große Wiese in Ixheim, die hierfür von Hundehaltern bislang gerne angesteuert wurde, fällt künftig weg. Wie berichtet, hat der UBZ sein Grundstück in Ixheim einzäunen lassen.

Unter den Hundehaltern hat sich der UBZ mit der Errichtung des rund 180 Meter langen Metallstabgitterzaunes entlang von Römer- und Wachtelstraße (sowie an der Zufahrt zum Wohnpark Bei den Fuchslöchern) nicht unbedingt Freunde gemacht. In der Merkur-Facebook-Gruppe gibt es dazu einige Kritik.

Die SPD-Stadtratsfraktion greift die Debatte auf. Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD) wird gebeten, den Antrag „Prüfung der Ausweisung einer Hundewiese im Stadtgebiet“ in die Tagesordnung der nächsten Stadtratssitzung (2. Februar) aufzunehmen.

Die SPD bittet die Verwaltung, „alle erforderlichen Aspekte hierzu zu prüfen und zeitnah dem Stadtrat oder einem zuständigen Ausschuss zu berichten“. Insbesondere folgende Fragen sieht die Partei als relevant an: „Welche im Eigentum der Stadt oder ihrer Töchter befindlichen Grundstücke kämen grundsätzlich in Frage? Ist auch das Umfeld (...) geeignet (z.B. ausreichende Parkmöglichkeiten)? Welche Maßnahmen (z.B. Einzäunung, Beschilderung etc.) wären erforderlich? Sind besondere rechtliche Voraussetzungen zu schaffen (...)? Wenn ja, welche? Welche Kosten sind (...) zu veranschlagen? Welche Zeitschiene wäre für eine Umsetzung (...) anzunehmen?“

Die SPD sieht aufgrund der aktuellen Debatte eine Notwendigkeit, ernsthaft die Ausweisung einer Hundewiese zu prüfen – zumal Zweibrücken im Gegensatz zu anderen Kommunen im Stadtgebiet bislang nicht über eine solche klar hierfür bestimmte Fläche verfüge.

Stadtsprecher Jens John hatte am Dienstagvormittag – noch bevor die SPD nachmittags ihren Vorstoß für die nächste Ratssitzung öffentlich machte – eine Merkur-Anfrage zum Thema Hundewiese beantwortet. Der Merkur bat John mit Blick auf die rege Diskussion in den Sozialen Netzwerken und die dort wiederholt gestellte Frage, ob die Stadt nicht eine solche Fläche ausweisen sollte oder gar müsste, um eine Stellungnahme. Der Stadtsprecher erklärt: „Grundsätzlich liegt es nicht in der Zuständigkeit einer Stadtverwaltung, für spezielle ,Gassi-Routen‘ oder ähnliches zu sorgen.“

Jeder Hundebesitzer sei „selbst dafür verantwortlich, sein Tier auf artgerechte Weise auszuführen und auch die Hinterlassenschaften des Tieres zu beseitigen. Das würde übrigens auch für spezielle Routen oder Hundewiesen gelten.“

Aber wie gesagt: Das war noch vor Bekanntwerden der SPD-Initiative. Im Stadtrat dürfte eine rege Diskussion zu erwarten sein. Sind doch einige Räte selbst Hundehalter.

In der Merkur-Facebook-Gruppe hat diese Diskussion bereits begonnen. Viele Leser äußern Unmut – wobei es auch vereinzelt Stimmen gibt, die Verständnis für den UBZ haben. Die Kritiker indes verweisen vielfach auf den Aspekt der Hundesteuer. Da man diese bezahlen müsse, dürfe man ja wohl erwarten, dass die Stadt nicht Grundstücke sperrt, die zum Gassi-Gehen wichtig seien.

Der Merkur befragte Stadtsprecher John auch zu diesem Punkt. Er teilte hierzu mit: „(Kommunale) Steuern sind öffentliche Abgaben, welche die Gemeinde ohne Gewährung einer Gegenleistung (...) erhebt.“ Die Einnahmen der Stadt durch Hundesteuer belaufen sich laut John auf zirka 240 000 Euro pro Jahr.

John merkt ferner an. „Das Aufstellen von sogenannten Hundetoiletten ist eine freiwillige Maßnahme der Stadt. An besonders beliebten Strecken werden diese durch den UBZ aufgestellt, wenn die Stadt dies in Auftrag gibt. Diese freiwillige Ausgabe braucht allerdings die vorherige Zustimmung des Rates.“

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