Murer neue Mörsbacher Ortsvorsteherin

Mörsbach · Mit 57 Prozent hat am Sonntag Susanne Murer (Grüne) die Stichwahl gegen Kurt Blinn (SPD) gewonnen. Für beide Bewerber war das Ergebnis wenig überraschend, hat doch im Wahlkampf vor allem die geplante Erweiterung der Mülldeponie dominiert.

 Susanne Murer mit dem Grünen-Kreisvorsitzenden Norbert Pohlmann. Foto: nob

Susanne Murer mit dem Grünen-Kreisvorsitzenden Norbert Pohlmann. Foto: nob

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In der Stadt Zweibrücken stellen die Grünen seit Sonntag zum ersten Mal eine Ortsvorsteherin. Susanne Murer hat die Stichwahl gegen Kurt Blinn (SPD) für sich entscheiden können. Für die Grüne stimmten 231 Wähler (57 Prozent), während der Sozialdemokrat, der das Amt vor einigen Jahren schon einmal bekleidete, lediglich 175 Mörsbacher (43 Prozent) überzeugen konnte.

Obwohl Murer nach eigenen Worten mit dem Ergebnis gerechnet hatte, war der Jubel riesig. Im ersten Wahlgang vor zwei Wochen verpasste sie mit 46,7 Prozent noch die absolute Mehrheit nur um 20 Stimmen. Blinn erreichte 32,6 und Paul-Michael Thiery (CDU) 20,7 Prozent. Da Murer ihr Ortsbeirats-Mandat abgeben wird, rückt mit ihrem Mann Frank ein weiterer Grüner in den Ortsbeirat nach. Mit der Ortsvorsteherin und fünf Mitgliedern haben die Grünen somit die absolute Mehrheit im Ortsbeirat, der sich am 24. Juni konstituieren wird.

Die künftige Ortsvorsteherin will in den kommenden fünf Jahren mit allen Fraktionen zusammenarbeiten. Es gebe viele wichtige Themen, die angepackt werden müssten. So sei für ihre Wahl auch nicht nur die Diskussion über die Deponie ausschlaggebend gewesen. Murer will sich für eine lebendige Gemeinschaft einsetzen, den Dorfplatz beleben und vor allem "etwas für die Jugendlichen in Mörsbach machen". Weitere Schwerpunkte seien die Versorgung des Ortes mit schnellem Internet und die Busanbindung an das Saarland.

Tief enttäuscht war am Sonntagabend Kurt Blinn, der als Schuldige für seine Niederlage den UBZ (Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken) und Oberbürgermeister Kurt Pirmann (SPD) nannte. Da der Wahlkampf von der Mülldeponie überschattet gewesen sei, habe er mit seinem Programm nicht punkten können.

Auch der frühere Zweibrücker Oberbürgermeister Hans Otto Streuber (SPD) sieht den Grund der Wahl der Grünen "ausschließlich in der Deponie". Das Thema sei emotionalisiert worden, obwohl "an der Sache nichts dran sei". Deshalb habe der SPD-Kandidat "ein achtbares Ergebnis erzielt". Er sei nun gespannt, ob andere Themen in Mörsbach künftig genauso engagiert angegangen werden. Die SPD werde die Rolle einer konstruktiven Opposition übernehmen und keinesfalls "die beleidigte Leberwurst spielen".

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