Moment mal

Moment mal Im Kreisel geht's rund oder: ImTurbo-Gang eine Chance vertan?! Liebe Leserinnen, Liebe Leser, als hätte es noch eines weiteren Beweises bedurft, steht seit dem vergangenen Freitag fest: Am DOZ geht's rund, genauer gesagt in dem dort gelegenen und durch Staatssekretär Karsten Kühl freigegebenen Kreisel, der den

Moment mal

Im Kreisel geht's rund oder: ImTurbo-Gang eine Chance vertan?!

Liebe Leserinnen, Liebe Leser, als hätte es noch eines weiteren Beweises bedurft, steht seit dem vergangenen Freitag fest: Am DOZ geht's rund, genauer gesagt in dem dort gelegenen und durch Staatssekretär Karsten Kühl freigegebenen Kreisel, der den Verkehrsfluss an der Kreuzung der Landesstraßen 480 und 700 nachhaltig verbessert. Na ja, das kann man ja auch erwarten, wenn man knapp 1,4 Millionen Euro in die Hand nimmt. Denkt so mancher Steuerzahler.Was man nicht unbedingt erwarten konnte, ist die Tatsache, dass der Kreisel schon lange vor seiner inoffiziellen Inbetriebnahme seinen Stempel weg hatte. Turbo-Kreisel heißt er fast seit Anbeginn - und das sicherlich nicht nur, weil er in deutlich kürzerer Bauzeit als ursprünglich veranschlagt fertiggestellt wurde - was man gegenüber Verantwortlichen wie auch Bauausführenden mit einem großen Kompliment versehen sollte. Weil es selten vorkommt, Ersteres wie Letzteres!Jetzt haben wir ihn also, den Turbo-Kreisel, und man wird sich schnell an den Namen gewöhnen. Dies gilbt sicher auch für Fritz Stauch, ehemaliges Mitglied im Zweibrücker Stadtrat, der anlässlich der Einweihung noch einmal an die von ihm vor Jahren geführte Diskussion erinnert, den Kreiseln in Zweibrücken authentische Bezeichnungen zu geben, die mit Standort oder Historie zu tun haben. Damit sollten unverwechselbare Namen und Identifikation geschaffen und mit dem unpersönlich Sterilen gebrochen werden.Wurde die Anregung seinerzeit oft belächelt, so hat der jüngste Vorschlag Fritz Stauchs durchaus etwas, den neuen Kreisel, der nur wenige Kilometer von der Staatsgrenze entfernt ist, der deutsch-französischen Freundschaft zu widmen. Zugegeben, man muss Stauch nicht bis ins letzte Detail folgen, wenn er den deutschen Michel im Kreisel mit der Marianne vermählen möchte. Und auch die Frage, ob Ex-Bundeskanzler Adenauer und Ex-Staatspräsident De Gaulle sich dort grüßend begegnen müssen, ist diskutabel. Ebenso die sinnhafte Idee, französische Halme auf deutschem Acker wachsen zu lassen. Den Kreisel zwischen den Ländern aber als eventuelles Projekt grenzüberschreitender Zusammenarbeit von Landschaftsgärtnern, Stadtplanern, Tourismusverantwortlichen und anderen zu sehen, hat Charme. Das wäre praktische Nachbarschaft zum Angreifen, in kleinen Dingen gelebt ohne großen diplomatischen Auftrieb, wie er bei anderen Anlässen so gerne medienwirksam zelebriert wird.Indes, ich befürchte, dass Fritz Stauch in diesem Falle zu spät kommt. Den Namen Turbo-Kreisel hat der Neue in Windeseile bekommen. Und er wird ihn wohl auch behalten...In diesem Sinne: Kommen Sie gut durch den Kreisel und die Woche! Michael Klein Chefredakteur

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