Modelleisenbahner auf Nachtfahrt

Zweibrücken · Der Modelleisenbahnclub Zweibrücken besitzt im ehemaligen Stellwerk in der Fruchtschuppenstraße ein einzigartiges Clubheim. Am Samstag öffnete der MECZ seine Türen für alle Interessierten – und viele kamen.

 Der siebenjährige Lukas bestaunte am Samstag im alten Stellwerk die große Anlage. Er ist bereits ein großer Modelleisenbahn-Fan. Foto: Margarete Lehmann

Der siebenjährige Lukas bestaunte am Samstag im alten Stellwerk die große Anlage. Er ist bereits ein großer Modelleisenbahn-Fan. Foto: Margarete Lehmann

Foto: Margarete Lehmann

Ein Mal im Jahr öffnet der Modelleisenbahnclub Zweibrücken (MECZ) sein Heim für spielerische Nachtfahrten für jedermann. Das ließen sich am Samstag viele Eisenbahnfreunde nicht zwei Mal sagen und kamen zu Hauf. Es ist auch wirklich erstaunlich, was die 30 Mitglieder des Clubs für eine wunderbare Anlage gebaut haben. "Jetzt ist sie wohl endgültig fertig, gut 20 Jahre hat es gedauert", sagt Vorsitzender Andreas Fiene, der am Stellpult die Züge steuert.

Gut 200 Schienenteile und 60 Weichen sind verbaut durch Berg und Tal, ringsum ein Häusermeer und eine Unzahl Minimenschen bei Alltagsbeschäftigungen. Da lacht nicht nur Eisenbahnern das Herz! "Im Bau ist ein Stock tiefer eine ähnlich große Anlage in Spur N: Nachgestellt wird der Zweibrücker Bahnhof aus dem Jahr 1948 mit der gesamten Gleisanlage, da war der Bahnhof noch ein Bahnhof, kein Bahnhöfchen wie heute", sagt Wilhelm Schwarz vom Vorstand. Da schwingt eine Menge Nostalgie mit in der Stimme.

Bruno Seyler und Volker Müller sind aus St. Wendel angereist, auf der Suche nach neuen Ideen. "Wir sind Modellbahntüftler, einer von uns hat ebenfalls eine große Anlage, da hilft einer dem anderen. Ich repariere zum Beispiel kaputte Loks, die ich billig einkaufe. Ich gebe keine 500 Euro für eine neue Lokomotive aus."

Im Zweibrücker Verein ist Wilfried Kercher der Anlagenspezialist, der lötet selber alle Platinen zusammen, ganz nach Bedarf. Da greift Bruno Seyler zum Foto und fotografiert gleich ein paar Details. "Man lernt wirklich nie aus", staunt er. Jüngstes Mitglied im MEC ist seit einem Jahr der 18-jährige Dennis Schwarz, Enkel des bekannten Erich Plickat, des Gründers der Stadtkapelle.

Auch Lukas war am Samstag zu Gast. "Ich bin schon bald acht Jahre alt und baue jetzt mit meinem Papa zusammen eine Anlage", freut er sich und fügt hinzu: "Ich habe schon eine kleine Anlage, mein Opa und mein Papa helfen mir immer."

Rudolf Licht aus Blieskastel erzählt: "Früher hatte ich schon mal eine Eisenbahn, jetzt kurz vor der Rente fange ich wieder neu an." "Bis nach Mitternacht dauerten die Eisenbahnfahrten und die Diskussionen, mehr als 70 Leute kamen insgesamt", berichtet der Vorstand. Tolle Zeiten für die Eisenbahn, jedenfalls für die im N- und O-Format!

Vor 40 Jahren wurde der MECZ gegründet. 1986 konnte das Stellwerk gekauft werden. Der Veranstaltungskalender wird seit 1984 jährlich um eine Attraktion bereichert: Den Spezialmarkt für Modelleisenbahnen und Zubehör. Veranstaltungsort ist jeweils die Festhalle, sein Einzugsgebiet reicht weit über die Landesgrenzen hinaus.

www.meczweibruecken.de

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