Ortsbeirat einstimmig für „Bickenalb-Blick“ Mittelbacher Bauland im Eilverfahren

Mittelbach · Der Mittelbacher Ortbeirat hat grünes Licht für das Neubaugebiet „Bickenalb-Blick“ gegeben. Allerdings gab es Kritik eines Anwohners, der eine Verbauung seiner Aussicht befürchtet.

 Auf der Grünfläche hinter der Friedhofshecke sollen acht Bauplätze mit Blick über das Bickenalbtal in Mittelbach entstehen.

Auf der Grünfläche hinter der Friedhofshecke sollen acht Bauplätze mit Blick über das Bickenalbtal in Mittelbach entstehen.

Foto: Manuel Görtz

Bereits im Herbst können im neuen Mittelbacher Baugebiet „Bickenalb-Blick“ die ersten Häuser gebaut werden. Damit rechnet der private Bauträger Werner Ipser, der mit seiner „IP Baubetreuungs-, Bauträger und Immobilien GmbH“ das 6500 Quadratmeter große Wiesengelände unterhalb des Friedhofs in Eigenregie und auf eigene Kosten baureif machen will.

Doch das Projekt ist nicht unumstritten. Als Ipser seine Pläne am Donnerstagabend im Ortsbeirat vorstellte, meldete ein Anwohner, der in der Straße Im Flur über dem Areal wohnt, seine Bedenken an. Der Mann (Name der Redaktion bekannt), der nach eigenen Angaben vor zwei Jahren sein Haus gerade deswegen kaufte, weil ihm der Verkäufer eine „unverbaubare Aussicht“ zugesichert hatte, befürchtet, bald auf Häuserfronten schauen zu müssen. „Noch haben wir den Bickenalb-Blick, bald haben die den Bickenalb-Blick und wir den Blick auf Hauswände und Hausdächer.“

Mit „die“ meint der Anwohner seine künftigen Nachbarn, die wohl bald auf einem der insgesamt acht Bauplätze ihr Eigenheim errichten können. Auch sei das derzeitige Grünland unter dem Friedhof ein wichtiges innerörtliches Refugium für Tiere, betonte der Mann nach der Sitzung gegenüber dem Pfälzischen Merkur. So habe er unter anderem im vergangenen Jahr einen Fasan dort brüten sehen.

Ortsvorsteher Kurt Dettweiler (FWG) hingegen ist froh, dass Mittelbach Bauwilligen bald mitten im Ort Grundstücke bieten kann. Er habe auch schon mehrere Nachfragen von Interessenten gehabt, betonte er in der Sitzung. Wie Dettweiler scheint es auch der Ortsbeirat zu sehen. Jedenfalls stimmte der Rat diskussionslos bei zwei Enthaltungen geschlossen dafür, ein beschleunigtes Bebauungsplanverfahren einzuleiten und den Bebauungsplan aufzustellen. Im Februar kommt der Plan in den Zweibrücker Bauausschuss und im März in den Stadtrat.

500 bis 700 Quadratmeter groß sollen die insgesamt acht Baugrundstücke werden, mit maximal elf Meter hohen eineinhalb- bis zweistöckigen Häusern bebaut und einen weiten Ausblick über das Bickenalbtal bieten. Vier der Bauplätze will Bauträger Ipser selbst mit schlüsselfertigen Häusern nach Wunsch der künftigen Eigentümer bebauen und die anderen vier Bauplätze an Bauwillige verkaufen, die dort ihre Häuser in Eigenregie errichten können.

Durch das Baugebiet soll eine Privatstraße führen, mit ebenfalls privaten Ver- und Entsorgungsleitungen. Allerdings werde die Zufahrt zum Baugebiet nicht ganz unproblematisch, wie Dettweiler in der Beiratssitzung erläuterte. Diese soll über eine „Spitzkehre“ über die Friedhofseinfahrt in der Lindenhofstraße erfolgen. „Mit einem Sattelzug kommt man da nicht rein“, sagte der Ortsvorsteher. Aber es gebe ja auch kleinere Baufahrzeuge. Ebenfalls wegen der etwas kniffligen Zufahrt soll am Anfang des Baugebiets ein zentraler Müllsammelplatz angelegt werden, da auch große Müllfahrzeuge nicht durch das Baugebiet fahren könnten.

Das Gelände, auf dem das Baugebiet „Bickenalb-Blick“ entstehen soll, gehört zum größten Teil der Stadt und dem UBZ (Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken) und war ursprünglich für die Erweiterung des Friedhofes vorgesehen. Da sich aber die Bestattungskultur geändert habe, es immer mehr Feuer- und immer weniger Erdbestattungen gebe, werde die Fläche für den Friedhof nicht mehr gebraucht, erläuterte Dettweiler.

Bauträger Werner Ipser, der schon mehrere Baugebiete in Eigenregie enwickelt hat, wie zuletzt am Nordpfad in Zweibrücken und momentan an der Battweiler Straße in Battweiler, hat sich nach eigenen Worten bereits die Kaufoptionen für die Grundstücke in Mittelbach gesichert, damit die acht Häuser mit „Bickenalb-Blick“ zügig gebaut werden können.

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