Mit wenig Personal gut behandeln

Zweibrücken · Der Verzicht auf die Chefärzte vor Ort in der größten Abteilung des Evangelischen Krankenhauses wird Patienten keine Nachteile bringen. Das betont der Ärztliche Direktor, Dieter Birk.

Beide Innere-Medizin-Fachbereiche des Evangelischen Krankenhauses in Zweibrücken werden künftig von Homburg aus geführt, durch zwei Direktoren des Uniklinikums (wir berichteten). Dabei hatte das Krankenhaus vor zehn Jahren erst die Chefarzt-Zahl auf zwei verdoppelt: Dies steigere die Attraktivität für die Patienten und sei aufgrund der fortschreitenden Spezialisierung sinnvoll. Dr. Dieter Birk, Ärztlicher Direktor des Krankenhauses, versteht deshalb zwar skeptische Fragen zu dem neuen Konzept mit null eigenen Chefärzten. Er ist aber überzeugt: "Natürlich geht das gut." Zwar habe er selbst 2004 an der (von der Mitarbeitervertretung schon damals aus Kostengründen abgelehnten) Verdopplung mitgewirkt. Aber: "Der Sparzwang auf alle Krankenhäuser hat sich enorm verschärft. Da muss man innovativ werden." Es gehe darum, "mit effizientem Personaleinsatz gute Medizin zu machen".

"Ganz viele Unikliniken" kooperierten bereits mit Regionalkliniken, so Birk. In Heidelberg sei ein Uniklinik-Direktor sogar Chefarzt für drei weitere Häusern. Solche Kooperationen seien dank der medizinischen Kompetenz der Unikliniken "sicherlich zum Nutzen des Patienten , aber anstrengend für die, die das betreiben".

Irritiert ist Dr. Birk, dass ein Brandbrief von Assistenzärzten an den Klinikträger jetzt an die Medien gelangte: "Das ist drei, vier Monate her!" Dabei "gab es klare Trägeraussagen" für die "Innere": acht Assistenzärzte (derzeit sieben, Fluktuationen zum Jahresende) sowie vier Oberärzte (zurzeit vier, einer hat gekündigt). Diese Personalstärke sei "gering, aber adäquat". Dr. Birk betont, in seiner Chirurgie und in der Gynäkologie sei das Personal seit Jahren stabil. Dass dies in der Inneren anders sei, hänge mit den bedauerlichen Turbulenzen um die scheidenden Innere-Chefärzte zusammen: "Es wäre besser gewesen, wir hätten für das neue Konzept ein halbes Jahr Zeit gehabt, statt es auf die Schnelle umzusetzen."

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