Neujahrskonzert in der Festhalle Mit spanischem Temperament ins Neue Jahr

Zweibrücken · Beim Neujahrskonzert in der Festhalle brillierten die Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und die Sängerin Monserrat Martí.

 Monserrat Martí und die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz begeisterten.

Monserrat Martí und die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz begeisterten.

Foto: cvw

(cvw) Spanische Rhythmen, eine stimmgewaltige Sopranistin und, traditionsgemäß, die  Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz unter Leitung von Josep Caballé Domenech – geleiteten mehr als 800 Gäste am Sonntag musikalisch in das Neue Jahr(zehnt). Mit beliebten spanischen Klassikern, Castagnettenklang und feurigen Rhythmen läuteten die rund 50 Musikerinnen und Musiker in der voll besetzten Festhalle unter dem Motto „Spanische Nacht mit Monserrat Martí“ das Neue Jahr ein. Besonderen Applaus erhielt die Tochter der berühmten, spanischen Sopranistin Monserrat Caballé für ihre wunderschöne, wandlungsfähige Stimme. Wer spanische Musik hört, denkt an die Oper „Carmen“. So begann das Konzert auch fulminant mit dem Prélude aus dem Meisterwerk von Georges Bizet, gefolgt von der Arie der Michaela „je dis que rien“. Mucksmäuschenstill, wie gebannt, genoss das Publikum den ersten Auftritt der stimmgewaltigen Sopranistin, um sie dann mit anhaltendem Applaus zu feiern.

Spannungsgeladen folgte ein Tanz aus „la Vida Breve“ (das kurze Leben), bei dem die Deutsche Staatsphilharmonie, die 2019 ihr 100-jähriges Bestehen feierte, mit sichtlicher Spielfreude ihre Klangvielfalt zum Ausdruck brachte. Deren Intendant, Beat Fehlmann, führte nicht nur informativ und unterhaltsam durch das abwechslungsreiche spanische Programm. Er lud sein begeistertes Publikum auch ein, über das neue Jahr(zehnt) nachzudenken. „Wie wollen wir leben?“, lautete eine seiner philosophischen Fragen.

Noch einmal griff das grandiose Orchester das „Carmen“-Thema auf: mit der Carmen Quadrille op. 134 aus der Feder des Wiener Komponisten Eduard Strauß. Der Strauß-Sohn hatte zahlreiche Bizet-Werke zur Aufführung gebracht. Nicht fehlen dürfen in einem Neujahrskonzert Melodien seines Vaters Johann Strauß. Mit dem Spanischen Marsch Op. 433, dem Cachucha Galopp oder dem schwungvollen Walzer „Rosen aus dem Süden“ blieb das großartige Orchester dabei seinem Motto treu. Zahlreiche Zuhörer wiegten sich zu dem Straußwalzer im Takt.

Höhepunkt für viele waren jedoch die Auftritte von Monserrat Martí, die bald zart und einfühlsam, bald leidenschaftlich spanische Liebeslieder etwa aus dem „Barbier von Sevilla“ interpretierte. „Wie es weiter geht, liegt in ihren Händen“, erklärte Beat Fehlmann. Das ließen sich die Zuhörer nicht zweimal sagen und erklatschten sich nach dem traditionellen Radetzkymarsch noch zwei weitere Zugaben.

Hildegard und Wilfried Neininger aus Schwarzbach waren besonders begeistert von der „tollen Stimme und Ausstrahlung der Sopranistin“. Sie genossen einen beschwingten, heiteren Abend. Zu den Stammgästen im Neujahrskonzert gehört Ute Maue. Die 93-Jährige freut sich in jedem Jahr besonders auf diesen Abend und fand es auch diesmal wieder „sehr schön“.

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