Mit Rosinenbomber fliegen

Zweibrücken · Eine „Ikone der Lüfte“ soll zu einem neuen Meilenstein in der touristischen Entwicklung Zweibrückens werden: Die gestern präsentierte DC-3 (als Rosinenbomber zu einem nationalen Symbol geworden) ist ab nächstem Frühjahr für Rundflüge buchbar, auch für Normalverdiener bezahlbar.

 Triwo-Chef Peter Adrian, Landrat Hans Jörg Duppré, Infrastrukturminister Roger Lewentz, Oberbürgermeister Kurt Pirmann, Verbandsbürgermeister Jürgen Gundacker und Outlets-Chef Ralf Steinebrunner (von links) gestern bei der Präsentation der DC-3 am Flugplatz Zweibrücken. Foto: lf

Triwo-Chef Peter Adrian, Landrat Hans Jörg Duppré, Infrastrukturminister Roger Lewentz, Oberbürgermeister Kurt Pirmann, Verbandsbürgermeister Jürgen Gundacker und Outlets-Chef Ralf Steinebrunner (von links) gestern bei der Präsentation der DC-3 am Flugplatz Zweibrücken. Foto: lf

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Am Flugplatz Zweibrücken geht es bald wieder aufwärts. Zwar nicht mit modernen Passagiermaschinen - dafür aber mit einer historischen Attraktion, die weit über die Südwestpfalz hinaus Menschen nach Zweibrücken locken soll: einer DC-3-Propellermaschine. Das nüchterne Kürzel steht für einen Flieger, der insbesondere in Deutschland einen legendären Ruf hat: Während der Berlin-Blockade 1948/49 versorgten die im Volksmund liebevoll "Rosinenbomber" getauften Maschinen die Stadt mit Lebensmitteln.

"Das ist ein neuer Meilenstein für die touristische Entwicklung der Region", freute sich gestern Ralf Steinebrunner, Chef der benachbarten Zweibrücker Style Outlets, über die Stationierung der vorige Woche mit Cargolux-Hilfe aufwendig aus Südafrika überführten "Ikone der Lüfte". Ab Frühjahr 2016 würden "nostalgische Flüge " angeboten: "Das wird ein neues, einzigartiges Tourismus-Highlight".

Organisiert hat die 1943 gebaute DC-3 der neue Zweibrücker Flugplatz-Eigentümer, die Triwo AG. Gemeinsam mit dem größten Fabrikverkaufszentrum werde ein Konzept entwickelt, wie genau die Passagierflüge angeboten werden, kündigten Steinebrunner und Triwo-Chef Peter Adrian an. Bis zum Start sei auch noch eine luftfahrtrechtliche Genehmigung einzuholen. Die Flüge sollen auch für Normalverdiener bezahlbar sein.

Adrian sagte in seiner Rede (während gerade unter anderem ein weißer Bentley im Hintergrund auf der Landebahn Testfahrten für ZF durchführte): "Unsere Schwerpunkte für den Flugplatz sind ja eigentlich das Kfz-Testzentrum und gewerbliche Nutzung - aber wir wollen auch die fliegerische Nutzung nicht ganz aus den Augen verlieren."

"Was für ein tolles Teil!", schwärmte der rheinland-pfälzische Infrastrukturminister Roger Lewentz (SPD ), als er gestern die DC-3 sah. Und ergänzte in seiner Rede: "Diese Augenweide wird Werbung für die ganze Region betreiben. Dieses Flugzeug strahlt Sympathie aus, sie ist als Rosinenbomber ein nationales Symbol." Das zudem auch gut zur Region Zweibrücken passe, "die so militärisch geprägt war wie kaum eine andere".

Oberbürgermeister Kurt Pirmann (SPD ) sagte mit Rückblick auf die Flughafen-Insolvenz und das Aus für den Urlaubsflugverkehr im November 2014: "Dieses Flugzeug symbolisiert mal wieder einen Neustart in der Region." Auf diesem Weg könne es ruhig weitergehen, sagte der gestern 60 gewordene OB: "Herr Adrian, ich werde im Amt noch 65. Wenn Sie das noch toppen zum Ende meiner Amtszeit, wäre das prima!" Die Nostalgie-Flüge mit der DC-3 seien "eine wichtige neue Säule in der Nutzung des Flugplatzes", lobte Pirmann. Dies sei "auch für die Sonntags-Öffnungen der Style Outlets wichtig". Dass das Center an zwölf Sonntagen mehr als andere Geschäfte in Rheinland-Pfalz öffnen darf, ist rechtlich und politisch mit dem Flugbetrieb begründet (wir berichteten mehrfach).

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