Mit Hochschul-Hilfe zum Sieg

Zweibrücken · Das Team Palatinate Dynamics aus Pirmasens hat es mit Unterstützung der Hochschule Kaiserslautern geschafft. Ihr Rennwagen nimmt an der deutschen Meisterschaft teil und will zur WM in Singapur.

 Konstrukteur Alexander Hög arbeitet in der Werkstatt der Hochschule an dem Rennwagen. Foto: Susanne Lilischkis

Konstrukteur Alexander Hög arbeitet in der Werkstatt der Hochschule an dem Rennwagen. Foto: Susanne Lilischkis

Foto: Susanne Lilischkis

. Formel 1 in der Schule ist ein multidisziplinärer, internationaler Technologie-Wettbewerb, bei dem Schülerinnen und Schüler im Alter von elf bis 19 Jahren einen Miniatur-Formel-1-Rennwagen am Computer entwickeln, fertigen und anschließend ins Rennen schicken.

Mit Unterstützung der Hochschule Kaiserslautern ging das Team Palatinate Dynamics aus Pirmasens an den Start. Die sechs Schüler zwischen 17 und 19 Jahren, die das Wirtschaftliche- und Technische Gymnasium der Berufsbildenden Schule Pirmasens besuchen, entwickelten einen mit Gaspatronen angetriebenen Boliden. Mit Unterstützung der feinmechanischen Werkstatt am Campus Zweibrücken wurde er hergestellt und ging ins Rennen um die Südwestdeutsche Meisterschaft. Mit ihrem überzeugenden Konzept und dem ausgereiften Rennboliden gelang dem Team der Sieg. Ihr Fahrzeug benötigte für die 20 Meter lange Strecke 1,286 Sekunden. Das war zwar etwas langsamer als ein Konkurrenz-Bolide, der 1,276 Sekunden schnell fuhr, doch die Schüler überzeugten die Jury mit ihrer ausgereiften Präsentation.

Jury-Mitglied Silke Weber erklärte, dass nicht die Mannschaft mit dem schnellsten Auto gewinnt, sondern dass die Teamleistung aus Konstruktion, Fertigung, Reaktionszeit, Fahrzeuggeschwindigkeit, Businessplan und Präsentation entscheidend sei. Hier zählen selbst winzigste Details. "Das Team muss einen achtminütigen Vortrag zu seinem Rennwagen halten", so Weber. "Wer den auch nur um 15 Sekunden über- oder unterschreitet, bekommt Punktabzug."

Mit dem Sieg qualifizierte sich Palatinate Dynamics für die Deutsche Meisterschaft, die am 8. und 9. Mai am Hockenheimring stattfindet. Bis dahin werden am Rennwagen noch Verbesserungen vorgenommen. Die Hochschule stellt dem Team ihren Windkanal in Kaiserslautern zur Verfügung, dazu werden professionelle Berechnungen und Simulationen durchgeführt. Das Team ist von der Zusammenarbeit begeistert und wertet das Treffen mit Verantwortlichen der Hochschule als vollen Erfolg. So sei mit Ratschlägen der Professoren und Hochschulmitarbeiter eine neue Achskonstruktion konzipiert worden.

Konstrukteur Alexander Hög hofft, dass das neue Modell wegen der verbesserten Aerodynamik nun schneller sein wird. "Mein Berufswunsch liegt im Bereich der Formel 1 , daran war ich schon immer interessiert", sagt er. Die Schüler profitieren vom Wettbewerb in vielfältigster Weise. Sie lernen, ein professionelles Marketing-Konzept zu erstellen, suchen den Kontakt zu Unternehmen und Hochschulen und lernen so die regionale Wirtschaft kennen - was auch bei der späteren Berufsorientierung nützlich sein kann. Udo Bracke, der betreuende Lehrer, drückt dem Team die Daumen für die Deutsche Meisterschaft: "Wir können uns für die Weltmeisterschaft in Singapur qualifizieren, doch es wird schwer sein, am Hockenheimring zu gewinnen."

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