Mit dem Horn werden Kletterer gewarnt

Zweibrücken · Vorbereitungen für Arbeiten an Fußgängerbrücke am Himmelsberg laufen. Kletterer sorgen für viele neugierige Blicke.

 Geradezu akrobatisch sind die „Böschungskletterer“ der beauftragten Baufirma mit der Kettensäge am Steilhang im Einsatz. Viele neugierige Blicke sind ihnen gewiss.

Geradezu akrobatisch sind die „Böschungskletterer“ der beauftragten Baufirma mit der Kettensäge am Steilhang im Einsatz. Viele neugierige Blicke sind ihnen gewiss.

Foto: Volker Baumann

Die Vorbereitungsarbeiten für den Abriss der maroden Fußgängerbrücke am ehemaligen Evangelischen Krankenhaus sind in die erste Phase getreten. Bevor die großen Bohrmaschinen in die Böschung eindringen, um die Löcher für das zu verankernde Stahlnetz zu bohren (wir berichteten), muss die Steilwand erst einmal gerodet werden.

Niemand kann präzise arbeiten, wenn der Hang noch voller Gestrüpp, Äste und Wurzeln ist. Diese beseitigen jetzt speziell geschulte Arbeiter der Firma "Theisinger und Probst". In fast akrobatischer Manier seilen sie sich von oben ab und gehen gegen das Böschungsdickicht mit Kettensägen vor. Direkt darunter verläuft die Bahnlinie, wo in halbstündigem Takt Züge in Richtung oder aus Richtung Pirmasens die Baustelle passieren.

Zunächst wollte man seitens des Umwelt- und Servicebetriebs Zweibrücken (UBZ), der die Baumaßnahme vergeben und die Aufsicht hat, die Arbeiten außerhalb der Zeiten des Bahnverkehrs, also nachts zwischen 22 und 5 Uhr, durchführen lassen. Davon sei man, so Steffen Mannschatz, Leiter der UBZ-Bauabteilung, zunächst abgekommen, um die nächtliche Lärmbelastung so gering wie möglich zu halten. Zur Sicherung der Bahnstrecke ist deshalb derzeit eine Aufsichtsperson der Bahn im Einsatz, die den Arbeitern mit einem Signalhorn die passierenden Züge rechtzeitig ankündigt.

Den Anwohnern dürfte sich das Signal als Zeithinweis, jeweils eine Viertelstunde vor oder nach der vollen Stunde einprägen. Alexander Mey, Sicherungsaufsicht beim von der Bahn beauftragten Unternehmen Bayer aus Ludwigshafen: "Es handelt sich dabei um ein sogenanntes RO1-Signal, das den Arbeitern signalisiert, die Tätigkeit vorübergehend einzustellen, bis der Zug durch ist. Sollte zwischendurch etwas von der Böschung auf die Gleise fallen, muss ich die Strecke sperren, bis alles weggeräumt wurde".

Bisher sei aber alles unproblematisch verlaufen. Mannschatz kann noch nicht genau sagen, ob es auch bei den künftigen Bohrarbeiten mit dieser Methode weitergehen kann. Man wolle allerdings die Tagesarbeit den nächtlichen Einsätzen vorziehen und nur bei unbedingter Notwendigkeit etwas ändern. Auch für die Arbeiter ist der Einsatz mit besseren Sichtverhältnissen von Vorteil. Einziger Nachteil - die halbstündige Arbeitsunterbrechung durch das Signalhorn.

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