Ministerin kritisiert Asyl-Beschlüsse

Zweibrücken · Integrationsministerin Irene Alt hat am Freitag die beiden Zweibrücker Flüchtlingsunterkünfte besucht. Dort lobte sie besonders die medizinische Versorgung. Kritik wurde daran laut, dass viele der Flüchtlinge noch nicht einmal registriert sind.

 Ministerin Alt mit Flüchtlingskindern in der Spielecke für Kinder in der früheren Abflughalle. Foto: tja

Ministerin Alt mit Flüchtlingskindern in der Spielecke für Kinder in der früheren Abflughalle. Foto: tja

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Mit einem positiven Eindruck verließ die rheinland-pfälzische Integrationsministerin Irene Alt (Grüne) gestern die beiden Zweibrücker Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge . Alt ließ sich von den Leitern durch die Einrichtungen führen, grüßte Flüchtlinge und nahm sich immer wieder kurz Zeit für Kinder. Dabei lobte sie vor allem die gute medizinische Versorgung der Flüchtlinge in Zweibrücken , die neben dem Gesundheitsamt durch von 18 Medizinern ehrenamtlich gewährleistet wird. Mario Sauder, DRK-Kreisgeschäftsführer und Betreuer der Einrichtung in der Ex-Abflughalle, erklärte: "Es läuft alles sehr gut und die Menschen sind zufrieden. Das Einzige, was Unmut und Probleme bereitet, ist die Terminkoordination für die Registrierung der Flüchtlinge . Aber wie man mir sagte, solle sich dies jetzt ja endlich bessern." Noch immer warten viele Flüchtlinge in Zweibrücken auf einen Termin zur Registrierung in Trier. Alt gelobte Besserung - jedoch sieht sie die Lösung nicht in dem neuen Asyl-Kompromiss der großen Koalition: "Schnelle Asylverfahren hängen nicht von der Art der Unterbringung ab. Das Grundproblem wird sich durch dieses Beschlusspaket nicht ändern. Was wir wirklich brauchen, ist mehr Personal beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge , damit die ganzen Anträge auch bearbeitet werden können."

Die Ministerin fragte drei junge Flüchtlinge nach ihrer Berufsausbildung in ihrer Heimat und ob sie gerne in Deutschland in diesem Beruf arbeiten möchten, sobald sie in den Kommunen untergebracht sind. Als ein 20-Jähriger erzählt, dass er in Syrien im vierten Semester Informatik studiert hat, weisen die Ministerin und CDU-Landtagsabgeordnete Susanne Ganster ihn begeistert darauf hin, dass er dieses Studium ja an der hiesigen Hochschule Kaiserslautern fortsetzen könne. Der junge Mann nickt glücklich, doch Kurt Liebmann, Vorsitzender der Beirats für Migration und Integration in Zweibrücken , mahnte: "Dafür müssen die Menschen ja aber auch erst mal richtig registriert und zugewiesen werden."

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