Millionen-Forderung gegen „Be Fit“

Zweibrücken · Über eine Million Euro sind bisher an Forderungen gegen die insolvente Be Fit Süd GmbH zusammengekommen, die auch in Zweibrücken ein Fitnessstudio betrieben hat. Wie es dort weitergeht, bleibt unklar. Die Gläubiger dürften wohl auf den meisten ihrer Forderungen sitzen bleiben.

 Seit dem 20. April ist auch der Eingang zum Be Fit in Zweibrücken verschlossen. Foto: Conrad/pmz

Seit dem 20. April ist auch der Eingang zum Be Fit in Zweibrücken verschlossen. Foto: Conrad/pmz

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Rund vier Monate nach der Schließung des Fitnessstudios "Be Fit" in der Zweibrücker Hallplatzgalerie türmen sich beim Saarbrücker Insolvenzverwalter Michael Bach die Schreiben mit finanziellen Forderungen. Insgesamt 71 Gläubiger hatten bis Dienstag, 21. Juli, ihre Forderungen geschickt. Außenstände von 1,105 Millionen Euro haben sich für die Be Fit Süd GmbH aufgetürmt, darunter vor allem Miete, Leasingrückstände und Sozialversicherungsbeträge. Die Forderungen sind noch nicht geprüft, am Ende kann die Summe wesentlich geringer sein", so Bach. Dass die Gläubiger noch viel von ihrem Geld sehen, hält er indes für fraglich: "Ob eine Quotenauszahlung erfolgen kann, ist unklar". Sprich: Es ist viel zu wenig Insolvenzmasse da, um die Forderungen auch nur annährend zu erfüllen. Man mache noch alle offenstehenden Forderungen gegenüber den Mitgliedern geltend. In dem Zusammenhang berichteten mehrere Kunden , dass sie von Bach per Schreiben dazu aufgefordert worden seien, auch für den Zeitraum nach der Studioschließung am 20. April noch Mitgliedsbeitrag nachzuzahlen. Die Betroffenen zeigten sich über das Schreiben des Insolvenzverwalters erstaunt und kritisierten die Zahlungsaufforderung als unseriös. Bach entgegnete: "Es werden nur bis zu dem Zeitpunkt der Schließung Beiträge erhoben. Aus Rückläufern ist aber bekannt, dass, wenn Mitglieder etwa im Voraus bar bezahlt hatten, das nicht immer korrekt einbucht war."

Auch hatten andere Firmen, bei denen der Ex-Be-Fit-Geschäftsführer Michael H. Chef war, die Forderungen eingezogen, etwa die "H und H Immobilienverwaltung GmbH" in Kaiserslautern. Wenn die Betroffenen der Meinung seien, Forderungen an sie bestünden zu Unrecht, müssten sie entsprechende Quittungen vorlegen. Wer Barzahler war und im Voraus für die Zeit nach der Schließung bezahlt hatte, könne seine Forderungen auch zur Tabelle anmelden, so Bach. Auch wenn die entsprechende Frist am 22. Juli offiziell auslief, könnte dies auch noch nachträglich geschehen. Dafür werde dann aber eine Prüfungsgebühr veranschlagt. Das Verfahren werde mindestens noch ein Jahr laufen, kündigt Bach an.

Die insolvente Be Fit Süd GmbH betrieb Studios in Zweibrücken , Dillingen, Merzig und Göppingen, die laut Bach über 5000 Mitglieder verzeichneten und in denen inklusive Auszubildenden 43 Mitarbeiter angestellt waren. Gesonderte Zahlen für Zweibrücken lägen ihm nicht vor, allen Mitarbeitern sei allerdings gekündigt worden. Es seien die Sozialversicherungsträger gewesen, die den Anstoß für das Insolvenzverfahren gegeben hätten.

Während es für Merzig eine Nachfolgelösung gebe und ein Kaufvertrag unterzeichnet werde, habe sich für Dillingen eine Nachfolgelösung zerschlagen. Auch ein Nachmieter für Zweibrücken sei seines Wissens noch nicht gefunden. "Allerdings gestaltet sich der Kontakt zum Vermieter der Hallplatz-Galerie als äußerst schwierig" räumt Bach ein. Zwar habe er unter anderem Kontakt zu Christine Maskos, der Immobilien-Leiterin der Deutschen Immobilien Management GmbH, aufgenommen, die das Gebäude verwaltet. Seine Anfragen seien aber größtenteils nicht beantwortet worden. "Eine Verwertung von Vermögensgegenständen ist noch nicht erfolgt", so Bach.

Derweil habe die Saarbrücker Staatsanwaltschaft bei ihm wegen des vormaligen Be-Fit-Süd-Geschäftsführer Michael H. angeklopft. Gegen diesen laufen bereits Verfahren seit dem 8. Februar 2013 (Aktenzeichen 39js58/13) im Zusammenhang mit der Insolvenz von wenigstens vier Gesellschaften betreffend den Betrieb von Fitnessstudios, so Pressestaatsanwalt Christoph Reebmann. "Aus ermittlungstaktischen Gründen" wollte er keine Details nennen.

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