Migrationsbeirat fördert, dass Deutsch nicht verlernt wird

Zweibrücken · Der "Beirat für Migration und Integration" der Stadt Zweibrücken will einen Großteil seines Jahresbudgets von 2500 Euro in Sprach-Angebote für Flüchtlinge stecken. Beiratsmitglied Ruth Reimertshofer berichtete in der Sitzung gestern, "dank des großen Engagements der Volkshochschule" seien die B1-Sprachkurs-Ergebnisse der Flüchtlinge in Zweibrücken zwar sehr gut. Viele wollten dann auch aufs nächste Niveau kommen, doch für B2-Kurse müsse man bis nach Pirmasens oder Saarbrücken fahren - eine Hürde besonders für Mütter mit Kleinkindern, für einige auch finanziell ein Problem.

Der Beiratsvorsitzende Kurt Liebmann mahnte, es dürfe nicht sein, dass Flüchtlinge Deutsch wieder verlernen, "wenn sie nach dem B1-Kurs nach Hause gehen und wieder in ihrer Sprache sprechen". Seine Stellvertreterin Pervin Taze regte deshalb B2-Vorbereitungskurse an. So etwas habe auch ihr selbst sehr genutzt, sagte Aynur Yusifova. Der Migrationsbeirat möchte deshalb etwa 1000 Euro in Sprachförder-Angebote stecken - in welcher Form genau, wird bis zur nächsten Sitzung geprüft. Erste Ideen sind ein zweimonatiger Intensivkurs oder regelmäßige Nachmittags-Angebote. Reimertshofer berichtete, das mit dem Beirat kooperierende Patennetzwerk für Flüchtlinge habe bereits "kleine Lerngruppen eingerichtet für die, die noch keinen B2-Kurs bekommen haben".

Ob Sprach- oder andere Kurse: Gertrud Schanne-Raab machte auf das Problem aufmerksam, dass einige Flüchtlinge solche Angebote nicht regelmäßig wahrnehmen: "Wenn jemand einen Kurs für sie bezahlt, muss man ihnen auch klar machen: Sie müssen bezahlen, wenn sie unentschuldigt fehlen!" Die VHS habe deshalb schon einzelne Teilnehmer aus Integrationskursen geworfen, berichtete Reimertshofer.

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