Menschen in Zweibrücken 40 Türchen im Online-Adventskalender

Zweibrücken · Mehr als 100 Mitwirkende haben für die Internetseite www.menscheninzweibruecken.de einen virtuellen Adventskalender gestaltet. Mit Riesenspaß und jeder Menge Herzblut entstanden fast 40 Beiträge, die nacheinander von 28. November bis 6. Januar täglich neu freigeschaltet werden.

 Über PC oder Handy lässt sich dank der Initiative von Gerhard Schmidt täglich ein virtuelles Türchen des Adventskalenders öffnen.

Über PC oder Handy lässt sich dank der Initiative von Gerhard Schmidt täglich ein virtuelles Türchen des Adventskalenders öffnen.

Foto: Cordula von Waldow

Corona ist eine große Chance, wenn man diese erkennen und nutzen kann und will. So jedenfalls sehen es Gerhard Schmidt und viele, viele Mitwirkende an der Internetseite www.menscheninzweibruecken.de. Hier wird es als freudvolle Begleitung in der Weihnachtszeit einen virtuellen Advents- und Weihnachtskalender geben.

Die Idee kam dem Initiator dieser Homepage, auf der es seit der Coronazeit permanent aktuelle ökumenische geistliche Impulse unter anderem zahlreicher Pfarrerinnen und Pfarrer gibt, bereits im Mai. Noch immer staunt der engagierte Katholik über die enorme Resonanz von Geistlichen, Chören, Musikern und vielen anderen Kreativen. „Mittlerweile sind mehr als 100 Teilnehmer daran beteiligt und wir haben fast 40 Türchen“, frohlockt der Lehrer für Informatik und Mirkosystemtechnik an der Hochschule Zweibrücken. Denn das Besondere an dem ökumenischen Online-Adventkalender ist auch sein Zeitraum. Das erste Türchen stimmt bereits am Vorabend des ersten Advent, am Samstag, 28. November, auf das nahende Christfest ein. Bis einschließlich Hl. Dreikönig am 6. Januar darf jeden Tag ein neues „Türchen“ per Klick geöffnet werden. Wie bei einem analogen Adventkalender, lassen sich alle vorherigen Beiträge anschauen, der nächste jedoch bleibt bis zu seinem Datum verborgen.

„Es hat allen riesigen Spaß gemacht“, strahlt Gerhard Schmidt. Er ist Regisseur, Koordinator, Kameraführer, technischer Umsetzer und Werbezuständiger in Personalunion, doch „gelingen kann so etwas nur im Team, wenn sich viele einbringen“. Besonders hervorheben möchte er dennoch das evangelische Ehepaar, Eve und Reiner Conrad. Hat doch die Pfarrfrau den Adventkranz gebastelt, dessen Lichter jedes virtuelle Türchen öffnen und wieder schließen.

Die Beiträge sind so vielfältig, wie die Kreatoren: Es gibt Chorgesänge, Musikstücke, Backrezepte, Bastelanleitungen, Lesebeiträge und geistige Impulse werden sich abwechseln. Gerhard Schmidt beschreibt: „Wir dürfen dort ein ganz hohes künstlerisches Niveau erleben. Und das Engagement und Herzblut, mit dem alle dabei waren, ist Weltspitze!“

Das Schöne daran: Jeder kennt nur seinen eigenen Beitrag, die meisten wissen nicht einmal, an welchem Datum dieser erscheint. Vorfreude und Überraschung auch für die Mitwirkenden. Trotzdem gebe es keine Wiederholungen. Bei den Dreharbeiten kam der 57-jährige Pädagoge in Kirchen, in denen er nie zuvor war und lernte so die Region noch besser kennen. Besonders dankbar für die Teilnahmemöglichkeit waren die Chöre, denn für die meisten war es der erste und einzige „öffentliche“ Auftritt in diesem Jahr. So waren die Aufnahmen für das ebenfalls beteiligte Homburger Vokalensemble das einzige Mal, zu dem sich die Sängerinnen und Sänger mit ihrer festlichen Konzertgarderobe schmückten.

„Die ersten Beiträge haben wir im August aufgenommen. Weihnachtsklänge bei 30 Grad waren einmal etwas anderes“, schmunzelt Gerhard Schmidt. Ihn selbst fasziniert neben dem riesigen Spaß, den alle dabei haben, „dass so viele Menschen an einem gemeinsamen Projekt beteiligt sind und einzelne Puzzelteilchen liefern zu einem Gesamtbild, das außer mir noch niemand kennt“.

Begleitend zu dem Advent- und Weihnachtskalender wird eine DVD produziert, auf der es neben allen Beiträgen auch weitere Informationen wie etwa Bezugsquellen und im Making-Off vor allem einen Blick hinter die Kulissen bei den Dreharbeiten geben wird. Lustige Pannen dabei wollen zum Lachen bringen und die Freude an der Entstehung der Beiträge vermitteln.

Die DVDs werden dann in den einzelnen Pfarrbüros verteilt oder sogar in den Kirchen ausgelegt. „Wir hatten Sponsoren, konnten bis auf den Zeitaufwand – viele Chöre haben allein dafür wochenlang außer der Reihe geprobt, da ja alle Konzerte ausgefallen sind – alles kostenneutral herstellen“, erklärt Gerhard Schmidt. Die DVDs sollen daher nicht verkauft, sondern gegen Spenden abgegeben werden. Das Geld soll dazu beitragen, die auf Grund der Corona-Beschränkungen ausgefallenen Kollekten in den Gemeinden ein Stückchen weit zu kompensieren.

An erster Stelle jedoch stehe die Freude daran, an der auch Menschen, die nicht online sind, auf diese Weise teilhaben können. Der vielfältig ehrenamtlich engagierte Kirchenmann sagt mit Blick auf die Corona-Verordnungen: „Wir können Opferlämmer sein oder Erschaffer!“ Wer an der Seite „Menscheninzweibruecken“ mitgestaltet, hat sich für Letzteres entschieden.

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