Melanie Schneider legt Mandat nieder

Zweibrücken · Die zweiköpfige AfD-Fraktion im Zweibrücker Stadtrat wird sich nach der Sitzung am kommenden Mittwoch neu formieren. Melanie Schneider wird ihr Mandat aus privaten Gründen aufgeben. Ihr könnte Maria Goos-Hoefer folgen – falls Dieter Roeskens, die Nummer drei der Liste, ablehnt. Das erscheint wahrscheinlich.

Melanie Schneider (AfD) wird ihr Stadtratsmandat nach der Sitzung des Gremiums am kommenden Mittwoch niederlegen. Das bestätigten AfD-Fraktionschef Manfred Weber und der Zweibrücker Stadtsprecher Heinz Braun am Freitag auf Merkur-Nachfrage. Wer Schneiders Nachfolger wird, steht offiziell noch nicht fest. Vieles spricht aber dafür, dass Maria Goos-Hoefer das Mandat übernehmen wird.

Schneider selbst war am Freitag telefonisch nicht zu erreichen. Auf Facebook hatte sie zuletzt gepostet: "Es steht fest. Am 24. September geht es (ohne Rückfahrkarte) nach Berlin." Schon vor einigen Monaten hatte Schneider im Merkur-Gespräch angedeutet, aus privaten Gründen in die Bundeshauptstadt ziehen zu wollen.

Weber bedauerte am Freitag den Weggang Schneiders: "Schade", sagte er. "Wir haben gut zusammengearbeitet." Das war nicht immer so: Vor der Kommunalwahl im Mai 2014 waren die beiden tief zerstritten (wir berichteten). Schneider hatte den AfD-Kreisvorstand verlassen und sich über Facebook kritisch über die Zweibrücker AfD geäußert. Weber hatte ihr "parteischädigendes Verhalten" vorgeworfen. Nach der Wahl rauften sich die beiden aber zusammen und bildeten gemeinsam eine Fraktion.

Nun muss geklärt werden, wie es damit weitergeht. Der nächste auf der AfD-Liste ist Dieter Roeskens, der der Partei inzwischen aber nicht mehr angehört. Er gehört zu den Vielen, die ihr Parteibuch nach der Wahl von Frauke Petry zur Bundesvorsitzenden abgegeben haben. Zugleich legte er auch seinen Sitz im Zweibrücker Bauausschuss nieder. Es ist somit eher unwahrscheinlich, dass er nun in den Stadtrat einziehen wird. Am Freitag war er für den Merkur nicht erreichbar.

Roeskens wird demnächst Post von der Stadt bekommen, erläuterte Braun das weitere Vorgehen. Lehnt er das Mandat ab, wird als nächstes die Nummer vier auf der Liste, die VHS-Dozentin Maria Goos-Hoefer, angeschrieben. Im Gegensatz zu Roeskens gehört sie der AfD weiter an und sitzt für die Partei auch im Kulturausschuss. "Einer von beiden wird es auf jeden Fall", sagte Weber bezogen auf Roeskens und Goos-Hoefer.

Der AfD-Fraktionsvorsitzende selbst will der Partei übrigens treu bleiben. Nach der Wahl Petrys und der anschließenden Auflösung des Zweibrücker Kreisverbandes (wir berichteten) hatte er, der sich zum wirtschaftsliberalen Flügel der AfD zählt, kurzzeitig über einen Parteiaustritt nachgedacht. Das ist nun vom Tisch. Ein Übertritt zu Alfa, der neuen Partei des Ex-AfD-Vorsitzenden Bernd Lucke , kommt für Weber "mit Sicherheit" nicht infrage.

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