Mehr Sicherheit im Klassenraum

Zweibrücken. Winnenden kann überall sein. Spätestens nach dem Amoklauf eines 17-Jährigen in der Nähe von Stuttgart machen sich Schulverantwortliche Gedanken darüber, wie sie ihre Schützlinge vor solchen Taten schützen können. Eine Antwort: moderne Schließanlagen. Wie die an der Berufsbildenden Schule, für die der Hauptausschuss vor drei Wochen den Auftrag vergeben hatte

 An der Zweibrücker Berufsschule wurde Anfang Mai das Verhalten bei einem etwaigen Amoklauf geübt (wir berichteten). Die neue Schließanlage soll die Sicherheit weiter erhöhen. Foto: cos/pm

An der Zweibrücker Berufsschule wurde Anfang Mai das Verhalten bei einem etwaigen Amoklauf geübt (wir berichteten). Die neue Schließanlage soll die Sicherheit weiter erhöhen. Foto: cos/pm

Zweibrücken. Winnenden kann überall sein. Spätestens nach dem Amoklauf eines 17-Jährigen in der Nähe von Stuttgart machen sich Schulverantwortliche Gedanken darüber, wie sie ihre Schützlinge vor solchen Taten schützen können. Eine Antwort: moderne Schließanlagen. Wie die an der Berufsbildenden Schule, für die der Hauptausschuss vor drei Wochen den Auftrag vergeben hatte. Kosten: 55 000 Euro.Durch die neue Schließanlage, so erläutert Schulleiter Walter Rimbrecht, sind die Klassenräume während des Unterrichts geschlossen und niemand kommt mehr in den Raum. "Damit wird die Bedrohungslage während des Unterrichts reduziert."

Bei einer Amoklauf-Übung in der Schule Anfang Mai wurde unter anderem festgestellt, dass sich ein Klassensaal nicht von innen abschließen lässt (wir berichteten). Rimbrecht: "Das ändert sich nach den Sommerferien." Dann nämlich wird die Anlage installiert sein.

In der Mannlich-Realschule und im Hofenfels-Gymnasium sind nach Auskunft des Schuldezernenten Rolf Franzen bereits neue Schließanlagen installiert. Ebenfalls wegen der Gefahr, dass bei einem Amoklauf eine Person ohne Probleme in die Klassenräume kommt. Die Polizei hält sich mit Empfehlungen zurück, betont der Leiter der Zweibrücker Polizeiinspektion, Stephan Bytzek. Aber: "Wenn gewünscht, beraten wir bei der Auswahl einer Schließanlage."

Zum Sicherheitsaspekt gehört nicht nur die Abwehr eines Amoklaufs. Bei mehr als 250 Schlössern sei es schwer, den Überblick zu haben. "Und bei einem Notfall muss die Feuerwehr vielleicht schnell in einen bestimmten Raum." Aber Rimbrecht nennt auch einen weiteren Grund für eine neue Schließanlage. So sei die bestehende Anlage fast 50 Jahre alt. Für einige Schlösser sei kein Ersatz mehr zu beschaffen.

"In der langen Zeit ist der Verschleiß der Schlösser und Schlüssel sehr hoch." Bei modernen Schließanlagen müsse bei Verlust eines Schlüssels nicht die ganze Anlage erneuert werden. In solchen Fällen reiche es aus, den betreffenden Schlüssel zu deaktivieren.

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