Corona-Lockerungen in Zweibrücker Freibad Mehr Spaß im Freibad – aber Hallenbad bleibt zu

Zweibrücken · Ab Samstag dürfen wieder deutlich mehr Leute ins Zweibrücker Freibad. Und mehrere bislang gesperrte Einrichtungen dort sind wieder nutzbar. Doch trotz Entspannung der Corona-Lage öffnet das Badeparadies erst im Herbst – wegen eines anderen Problems.

 Ab Samstag kann im Zweibrücker Freibad wieder mehr los sein, denn Badegäste dürfen mehr und länger eingelassen werden. Die Abstandsregeln müssen natürlich weiterhin eingehalten werden – was am Mittwochnachmittag trotz schönsten Sommerwetters kein Problem war, wie unser Bild zeigt.

Ab Samstag kann im Zweibrücker Freibad wieder mehr los sein, denn Badegäste dürfen mehr und länger eingelassen werden. Die Abstandsregeln müssen natürlich weiterhin eingehalten werden – was am Mittwochnachmittag trotz schönsten Sommerwetters kein Problem war, wie unser Bild zeigt.

Foto: Jan Althoff

Die Tür ins Paradies ist weiter versperrt in Zweibrücken: Das „Badeparadies“ (Hallenbad mit Saunalandschaft) „bleibt bis in den Herbst hinein geschlossen“. Das teilte Stadtwerke-Geschäftsführer Werner Brennemann am Mittwoch dem Pfälzischen Merkur mit

Das Badeparadies ist bereits seit dem ersten Corona-Pandemie-Lockdown Mitte März 2020 geschlossen (bis auf eine kurze zweiwöchige Phase im Oktober, die durch die zweite Corona-Welle jäh gestoppt wurde).

Zwar erlaubt Rheinland-Pfalz angesichts der deutlich gesunkenen Corona-Zahlen ab Freitag wieder die Öffnung aller Hallenbäder. Zweibrücken allerdings macht davon keinen Gebrauch. Ursache hierfür ist aber nicht die in Zweibrücken noch etwas über dem Landes-Trend liegende Corona-Inzidenz – sondern Fachkräftemangel.

Brennemann erläutert: „Mit unserem Personal ist nicht beides abdeckbar, Freibad und Badeparadies.“ Da es bundesweit zu wenig Schimmmeister (früher als Bademeister bekannt) gebe, sei die Stellenbesetzung schwierig. Stadtwerke-Bäderbetriebsleiterin Johanna Pedziwiatr ergänzte: „Wir haben insgesamt zwölf Schwimmmeister“, Frauen und Männer, teils in Teilzeit. Fünf bis sechs müssten täglich (wenn es geöffnet wäre) im Badeparadies sein. Im Freibad brauchte man früher täglich vier bis fünf Schwimmmeister, in der Corona-Zeit sechs, „weil wir auf den Wiesen ja die Einhaltung der Abstände kontrollieren müssen“. Da aber wegen Urlaub, freier Tage oder Krankheit selten alle Kräfte einsatzbereit sind, reiche das Personal aktuell nicht für den Betrieb von Freibad UND Hallenbad: „Wir bräuchten etwa zwei, drei Stellen mehr.“

Noch Anfang Mai hatte Pedziwiatr in einem Merkur-Gespräch auf eine baldige Wiedereröffnung des Freibads gehofft, die nur von der traditionellen dreiwöchigen Betriebspause für Wartungsarbeiten zu Beginn der Sommerferien hätte unterbrochen werden sollen.

Doch wichtiger als die schlechte Nachricht zum Hallenbad ist Brennemann aktuell eine andere, rundum erfreuliche Nachricht: Denn während sich beim Hallenbad erst einmal gar nichts ändert, gibt es beim Freibad ab Samstag, 19. Juni, für die Badegäste Lockerungen der Corona-Auflagen – und das gleich mehrere, wie der Stadtwerke-Aufsichtsrat beschlossen habe.

Die wichtigste Neuerung wird vor allem bei gutem Wetter mehr Leuten einen Freibad-Besuch ermöglichen als bisher, und das auch länger: Ab Samstag werden wieder bis zu 700 Tagestickets verkauft, die dann flexibel den ganzen Tag genutzt werden dürfen. Seit der Saison-Eröffnung am 2. Juni waren nur in zwei Schichten (unterbrochen von einer einstündigen Schließung zwecks Desinfektion) Vier-Stunden-Tickets für jeweils 300 Besucher erhältlich. Trotzdem kamen schon knapp 2900 Besucher. Ab Samstag öffnet das Freibad nun wieder durchgängig von 10 bis 19 Uhr.

An warmen Tagen an Wochenenden oder in den Sommerferien muss aber trotzdem damit gerechnet werden, dass es mal keine Eintrittskarten mehr gibt – denn in Spitzenzeiten waren früher bis zu 1800 Menschen im Freibad, so Brennemann. Aber weil zur Einhaltung der Abstands-Regeln nur jeweils 75 Leute gleichzeitig im Schwimmerbecken und im Nichtschwimmerbecken sein dürfen, habe man sich dagegen entschieden, mehr als 700 Leute täglich ins Freibad zu lassen.

Obwohl man nun mehr als doppelt so lange im Bad bleiben kann, ändert sich der Eintrittspreis (3,50 Euro für Erwachsene, 2,50 Euro für Kinder und andere Ermäßigungsberechtigte) nicht, hebt Brennemann hervor.

Die weiteren Änderungen des mit dem Gesundheitsamt abgestimmten Coronaschutz-Konzepts: Ab Samstag öffnen auf dem Freibadgelände wieder die Rutsche, Boulefläche, Kinderspielplatz und Schließfächer.

Geschlossen bleiben dagegen Wickelraum, Volley-, Fuß- und Basketball-Flächen sowie Schwimmutensilien-Verleih. Auch Hygieneregeln wie Betretungsverbot bei coronaverdächtigen Symptomen, Händewaschen-/desinfizieren sowie Maskenpflicht bei Unterschreiten des Mindestabstands von 1,50 Meter bleiben inkraft.

Die Präambel (Einleitung) der Haus- und Badeordnung nimmt weiterhin auch die Badegäste selbst in die Pflicht: Um „der Gefahr von Infektionen soweit wie möglich“ vorzubeugen, sei es „zwingend erforderlich, dass auch die Badegäste ihrer Eigenverantwortung – gegenüber sich selbst und anderen – durch die Einhaltung der Regelungen der Haus- und Badeordnung gerecht werden. Gleichwohl wird das Verhalten der Badegäste durch das Personal beobachtet, das im Rahmen des Hausrechts tätig wird. Allerdings ist eine lückenlose Überwachung nicht möglich.“

Während die Abstandsregeln weiter gelten, werden die Abstandsmarkierungen entfernt – hier setzen die Stadtwerke also auf mehr Eigenverantwortung der Badegäste.

In der Freibad-Gastronomie erworbene Speisen dürfen ab Samstag auch wieder außerhalb der Liegewiesen verzehrt werden. Erlaubt werden nun auch (bei Einhaltung des Mindestabstands) Aquajogging und Aquafitness.

 Das Zweibrücker Badeparadies (Archivbild) dürfte infolge der ab Freitag in Kraft tretenden neuen rheinland-pfälzischen Corona-Verordnung endlich wieder öffnen – doch die Tür ins Paradies bleibt verschlossen.

Das Zweibrücker Badeparadies (Archivbild) dürfte infolge der ab Freitag in Kraft tretenden neuen rheinland-pfälzischen Corona-Verordnung endlich wieder öffnen – doch die Tür ins Paradies bleibt verschlossen.

Foto: Lutz Fröhlich

Eintrittskarten für das Freibad sollen weiter online gebucht werden, um die Begrenzung auf täglich 700 Besucher einhalten und Enttäuschungen an der Kasse, wenn das Bad voll ist zu vermeiden. Tickets gibt es (ab jeweils drei Tage vorher) über die Freibad-Internetseite: www.freibad-zw.de. Nur für Menschen ohne Online-Zugang ist auch die Kasse geöffnet. Ein Corona-Test ist nicht vorgeschrieben. Aus Coronaschutz-Gründen müssen aber Kinder bis zum elften Geburtstag von einem Erwachsenen begleitet werden.

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