Mehr als einmal um die ganze Welt

Zweibrücken. Come sta? Thomas Ostermann gehört nicht zu den Personen, die diese Frage ins Schwitzen bringt. Auch wenn Ostermann, wie sein Name verrät, die italienische Sprache nicht mit der Muttermilch aufgesogen hat. Aber was die Herkunft nicht mit sich brachte, wird durch Fleiß ersetzt: "Ich lerne fleißig Italienisch", erklärt Ostermann im Gespräch mit dem Merkur

 "Der Chef arbeitet für die Mitarbeiter, nicht umgekehrt!" Terex-Manager Thomas Ostermann.

"Der Chef arbeitet für die Mitarbeiter, nicht umgekehrt!" Terex-Manager Thomas Ostermann.

Foto: pm

Zweibrücken. Come sta? Thomas Ostermann gehört nicht zu den Personen, die diese Frage ins Schwitzen bringt. Auch wenn Ostermann, wie sein Name verrät, die italienische Sprache nicht mit der Muttermilch aufgesogen hat. Aber was die Herkunft nicht mit sich brachte, wird durch Fleiß ersetzt: "Ich lerne fleißig Italienisch", erklärt Ostermann im Gespräch mit dem Merkur.Ostermann (Foto: pm) ist Manager. Bei Terex. Und so weltumspannend, wie der Konzern tätig ist, so flexibel, fremdsprachenmächtig, müssen auch die Führungskräfte sein. Aber Fremdsprachenkenntnisse reichen nicht aus für die neue Herausforderung, die Ostermann zu bewältigen hat. Der 45-Jährige hat 2000 Mitarbeiter zu führen. Eine Herkules-Aufgabe. Wie schafft man das? Schritt für Schritt, erklärt der gebürtige Bielefelder. Nachdem er sich bereits bei anderen Unternehmen seine Sporen verdient hatte, stieg er vor rund fünf Jahren bei Terex Cranes als Finanzvorstand ein. 150 Mitarbeiter fielen in seinen Zuständigkeitsbereich. Bis vor Kurzem war er diesbezüglich auch in Zweibrücken tätig.

Nach fünf Jahren gelüstete es den ehrgeizigen Diplom-Kaufmann nach einer neuen Aufgabe. Terex gab sie ihm gerne.

Ostermann: "Zu Terex Cranes gehört auch der Bereich Terex Port Equipment. Terex Port Equipment stellt im Prinzip alles her, was dazu dient, große Container in den Häfen zu bewegen." Terex Port Equipment kaufte im vergangenen Jahr das kurz vor der Pleite stehende italienische Unternehmen Fantuzzi Industries auf. Für die Sanierung und Integrierung von Fantuzzi in das Terex-Portfolio machten die Terex-Bosse Ostermann als den richtigen Mann aus. Sie ernannten ihn zum Managing Director - und mit einem Schlag war der 45-Jährige nicht mehr für 150, sondern für 2000 Mitarbeiter zuständig. Bedenken vor so viel Verantwortung? Keine Spur. Ostermann strahlt: "Das ist eine riesige Herausforderung" und schwärmt von der "Internationalität dieser Aufgabe". Der Manager nennt ein Beispiel: "Heute Morgen habe ich erst mit Australien gesprochen, dann mit Deutschland, im Anschluss mit Italien." Nicht immer ist es mit einem Anruf getan. Dann heißt es: Koffer packen. Fantuzzi hatte Produktionsstätten in Italien, Deutschland und China sowie Vertriebs- und Servicecenter auf dem ganzen Globus. Nun gehört dieses weltumspannende Netzwerk zu dem ohnehin global agierenden Terex-Konzern. Und für Ostermann lautet die Devise reisen, reisen, reisen und nochmals reisen. "Meine Aufgabe ist fast zu 100 Prozent eine Reisetätigkeit", macht Ostermann deutlich. Wo immer er auch ist, ob in Italien, Australien oder China: Der Managing Director vergisst nie die Anwendung der seiner Meinung goldenen Führungsregel: "Die Mitarbeiter sind das Wichtige. Der Chef arbeitet für die Mitarbeiter, nicht umgekehrt!" Motivation laute das Zauberwort. Die Motivationskünste Ostermanns sind es, die Terex an dem 45-Jährigen schätzt, für das es ihn rund um die Welt und wieder zurückschickt.

Bleibt da noch Luft zum Atmen? "Sicher ist die Freizeit knapp", gesteht er. Da seine Frau einen ähnlich fordernden Beruf habe und keine Kinder zuhause warteten, sei es ihm ohne allzu schlechtes Gewissen möglich, seinem 24-Stunden-Job nachzugehen. Aber 24 Stunden sind es doch nicht ganz. Ein wenig Zeit zum Verschnaufen bleibt. Die genießt Ostermann dann in vollen Zügen mit seiner Gattin im heimischen München. Aber auch in der raren Freizeit denkt der Manager nicht daran, die Hände in den Schoß zu legen. Im Gegenteil: Er lässt sie fliegen. Nämlich, wenn er seinem Hobby, der Kampfsportart Taekwondo nachgeht. Es darf natürlich auch mal ein bisschen ruhiger sein. Dann gehen die Ostemanns ins Museum und der rastlose Manager verharrt vor den zeitlosen Kunstwerken. Aber der nächste Flug wartet schon. Nach Italien. Australien. Oder China. Eben um die ganze Welt. "Der Chef arbeitet

für die Mitarbeiter, nicht umgekehrt!"

Terex-Manager Thomas Ostermann

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