Markus Wilhelm plädiert für Alkoholverbot auf Straßen und Plätzen

Zweibrücken. Jugendamtsleiter Markus Wilhelm spricht sich für ein generelles Alkoholverbot auf öffentlichen Straßen und Plätzen in Zweibrücken aus

Zweibrücken. Jugendamtsleiter Markus Wilhelm spricht sich für ein generelles Alkoholverbot auf öffentlichen Straßen und Plätzen in Zweibrücken aus. "Warum geraten 13-, 15-Jährige aus normalen bürgerlichen Elternhäusern auf die schiefe Bahn?", hat der Merkur Wilhelm in einem Gespräch über den landesweiten Spitzenplatz Zweibrückens beim Komasaufen Jugendlicher sowie den jungen Einbrecherbanden gefragt. Wilhelm erklärt, der Einstieg in die Szene sei oft schleichend: "Wenn ein 13-Jähriger am ZOB (Busbahnhof) die ,freie Szene' sieht, ältere Jugendliche mit Bierflaschen, wirkt das für einige sehr attraktiv, die kommen dazu, und dann entwickelt sich eine Loser-Mentalität - egal, ob man aus einer sozial benachteiligten oder einer Mittelschicht-Familie ist, beobachten wir." Wenig hilfreich sei auch, dass sich das öffentliche Alkoholtrinken in der Stadt immer mehr verbreite: "Ob Sie über den Exe laufen, durch die Schillerstraße oder die Fußgängerzone - auf der ersten Bank sitzen Pensionäre mit Alkoholflaschen, auf der zweiten 60-Jährige, dann 40-Jährige und auf der nächsten Bank 18-Jährige - es scheint heute akzeptiert zu sein, im öffentlichen Raum Alkohol zu trinken. Das gab es so vor zehn, 15 Jahren noch nicht." Wilhelm: "Ich bin ein Verfechter eines Alkoholverbots im öffentlichen Raum. Mit Bier- oder Wodkaflasche durch die Fußgängerzone - das geht nicht!" lfDie im Jahr 2002 erlassene "Gefahrenabwehrverordnung" der Stadt Zweibrücken verbietet lediglich, sich in der Öffentlichkeit "derart zum Konsum von Alkohol oder anderen berauschenden Mitteln niederzulassen, dass dort als Folge andere Personen oder die Allgemeinheit durch Anpöbeln, lautes Singen, Johlen, Schreien, Lärmen, Liegenlassen von Flaschen und ähnlichen Behältnissen, Erbrechen, Behindern des Fahrzeug- und Fußgängerverkehrs oder Beschimpfen belästigt oder gefährdet werden können."

Mit Bier- oder Wodkaflasche durch die Fußgängerzone - das geht nicht!"

Markus Wilhelm

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