Maren Müller Weihnachten zu Hause bei Maren Müller

Jedes Jahr zu Weihnachten spielen wir ein bisschen Mäuschen bei bekannten Zweibrückerinnen und Zweibrücken. Dieses Jahr bei Maren Müller, der neuen Leiterin des Zweibrücker Landgestüts.

 Jürgen und Maren Müller und ihre drei Töchter Sonka, Marit und Elise freuen sich auf ein genussvolles Weihnachtsfest.

Jürgen und Maren Müller und ihre drei Töchter Sonka, Marit und Elise freuen sich auf ein genussvolles Weihnachtsfest.

Foto: Cordula von Waldow

Wie so vieles, ist auch Weihnachten im Hause Müller eine Familienangelegenheit. Während für Maren Müller, seit April Leiterin des Landgestüts Zweibrücken, Weihnachten noch in der Zukunft lag, gingen ihre drei Töchter Marit (12), Sonka (10) und Elise (9) mit Freundinnen in den Wald, um in der Natur Material für die Advents- und Weihnachtsdekoration zu sammeln.

„Haben wir alles selbst gemacht“, erklären die drei stolz und zeigen wunderhübsch gestaltete Teller und andere Dekorationen. „Daran hatte ich gar keinen Anteil“, lacht Maren Müller. Sonka ist mit ihrer Kreativität, ihrem guten Geschmack und ihrer handwerklichen Begabung die „Design-Beauftragte“ in dem schönen Haus in Hengstbach mit weitem Blick in die Region. Auch der Adventskranz ist selbst gewickelt und dekoriert. Hier haben auch Maren und Ehemann Jürgen Hand angelegt, ebenso wie am Weihnachtsbaum. Das Schmuckstück verbreitet bereits seit dem ersten Advent weihnachtliche Stimmung. Ist das Fest vorbei, wird er wieder ausgepflanzt, nachhaltiger Umgang mit der Natur. Den grauen Weidenkranz mit Sternen und roten Kugeln hat die Gestütsleiterin selbst gestaltet. Zu ihrem Glück gefiel er auch dem Mädchen-Trio. Nachlegen mussten die Mädchen allerdings bei den selbst gebackenen Weihnachtsplätzchen. Die ersten waren so lecker, dass sie den ersten Advent nicht überlebten.

„So kenne ich das von Zuhause“, erinnert sich Maren Müller an ihre Kindheit auf dem Heckenaschbacher Hof. Da war alles hausgemacht. Natürlich auch die Rute, die ihr Vater als Weihnachtsmann am Heiligen Abend mitbrachte. Angeblich verschwand Siegfried Knodel im Stall, um nach dem Rechten zu sehen. Dann kehrte er im Roten Mantel mit gefülltem Geschenkesack und grimmigem Blick zurück. „Als kleines Kind habe ich mich gefürchtet und unter dem Tisch versteckt“, weiß die Gestütsleiterin, im Gegensatz zu ihren beiden älteren Brüdern, die den Zauber längst durchschaut hatten.

Eine andere Tradition hat sie als große Weihnachtsfreude in ihrem Herzen bewahrt: „Bei uns wurde an Weihnachten immer mit allen gemeinsam gegessen.“ Um die große Tafel scharten sich die Familienmitglieder aller Generationen ebenso, wie die Hofarbeiter, und es wurde gemeinsam gefeiert. „Da gab es kein Wir und Ihr“, sagt sie, eine Einstellung, die sie auch als Chefin im Landgestüt lebt. Jeder hat seine Aufgabe zu erfüllen, gemeinsam wird an einem Strang gezogen und gefeiert, allerdings im Sommer. Sie berichtet: „Wir haben das Ende der Decksaison Ende August mit allen Helfern gefeiert, damit auch die Saisonkräfte dabei sein können.“

Das Familien-Essen steht am Heiligen Abend für Maren Müller, übrigens auch eine gelernte Gastronomin, im Mittelpunkt. Der Morgen beginnt ganz entspannt damit, dass Familie Müller zum Frühstücken geht und sich verwöhnen lässt. Sie lacht: „Da kann dann der ganze Stress der Vorweihnachtszeit abfallen. Zu Hause wird gekocht – natürlich gemeinsam.“

Traditionell gibt es Gänsebraten mit einer guten Soße, Knödel, Rotkohl und Grünkohl. Vor dem Essen dürfen sich die Kinder eines der Geschenke aussuchen und auspacken, damit das Warten leichter fällt und die Gans besser schmeckt. Die Eltern verzichten bereits seit Jahren auf gegenseitige Geschenke und spenden lieber für einen guten Zweck. Elise hat sich einen spontanen Wunsch von ihrem Taschengeld bereits selbst erfüllt. Glücklich zieht sie mit ihrem großen, weißen Plüsch-Einhorn mit den fliederfarbenen Hufen und dem regenbogenfarbenen Horn durchs Haus.

Unbedingt eingeplant werden muss an Heiligabend ein Besuch bei Gipsy King. Der 19-jährige Zweibrücker Wallach der Familie bekommt dann seine Lieblingsspeise. „Er ist ganz wild auf Bananen!“ erzählt Marit. Sie hat sich vor allem Pferdesachen für ihn gewünscht, zum Beispiel rote Gamaschen. Gemeinsam wurde überlegt, was die Hengste im Landgestüt erhalten. „Auf jeden Fall einen Sack Bananen-Leckerlis“, zählt Maren Müller auf.

Zusätzlich ein persönliches Geschenk wollen die Mädchen jedoch ihrem Liebling Insterburg machen, der 2019 zum Trakehnerhengst des Jahres gekürt wurde. Der elegante Rappe bekommt ein Holzschild mit seinem Namen, natürlich selbst gestaltet.

 Sonka, Marit und Elise beschenken zu Weihnachten auch die Pferde.

Sonka, Marit und Elise beschenken zu Weihnachten auch die Pferde.

Foto: Cordula von Waldow
 Maren Müller mit dem Araberhengst Bar Royal Hakim beim Probelaufen in den neuen Paddocks.

Maren Müller mit dem Araberhengst Bar Royal Hakim beim Probelaufen in den neuen Paddocks.

Foto: Maren Müller

Sind die fünf Müllers am Heiligen Abend unter sich, trifft sich an den Weihnachtstagen die Familie, mal hier und mal dort. „Wir waren Weihnachten auch schon im Urlaub“, erzählt Jürgen Müller. Diesmal hat sich die Familie jedoch für Weihnachten zu Hause entschieden. In den Winterferien geht es dann in den Schnee zum Skifahren. cvw

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