11 700 Euro-Spende Mannlich-Schüler laufen für die Opfer des Ukraine-Kriegs

Zweibrücken/Pirmasens · Es war ein ganz besonderer Wandertag:  Schülerinnen und Schüler der Mannlich-Realschule plus haben bei einem Spendenlauf 11 700 Euro erlaufen. Das Geld spenden sie der „Medizinischen Krisenhilfe Pirmasens“.

 Laura Hemmer und Schülersprecher Leon Danner überreichten den Ärzten vom Verein „Medizinische Krisenhilfe Pirmasens“, Dr. Patrick Lutz (Vierter von rechts), daneben Viktor Vorobjov und Oleg Lutsento, den Scheck über 11 700 Euro. Rechts Schulleiter Markus Meier, ganz links sein Stellvertreter Marc Sadowski.

Laura Hemmer und Schülersprecher Leon Danner überreichten den Ärzten vom Verein „Medizinische Krisenhilfe Pirmasens“, Dr. Patrick Lutz (Vierter von rechts), daneben Viktor Vorobjov und Oleg Lutsento, den Scheck über 11 700 Euro. Rechts Schulleiter Markus Meier, ganz links sein Stellvertreter Marc Sadowski.

Foto: Elisabeth Heil

Angesichts des unvermindert tobenden Krieges wird die Not der Ukrainer sowohl im Land als auch auf der Flucht und damit ihr Bedarf an humanitärer Hilfe immer größer. Um gezielt und vor allem auch längerfristig helfen zu können, haben engagierte Ärzte des städtischen Krankenhauses Pirmasens den Verein „Medizinische Krisenhilfe Pirmasens“ gegründet“. So können sie vor allem auch Spenden zur Finanzierung der wichtigen medizinischen Hilfsgüter generieren. 

Markus Meier, Leiter der Mannlich-Realschule plus in Zweibrücken, hörte von dem neuen Verein und der Möglichkeit, hier Gutes zu tun. Kurzerhand stellte er mit seinem Kollegium den Wandertag vor gut vier Wochen in den Dienst der guten Sache – einen Schülerlauf zugunsten der Medizinischen Krisenhilfe Pirmasens. Das Ergebnis ist beeindruckend, wie auch der leitende Oberarzt Dr. Patrick Lutz am Donnerstag bei der Spendenübergabe in der Mannlich-Realschule unumwunden zugab: „Ihr seid die allererste Großspende, das ist echt unglaublich“, wandte sich der Mediziner direkt an die Schüler. „Für dieses großartige Engagement wollten wir natürlich persönlich Danke sagen! 11 700 Euro – allein mit diesem Geld können wir schon einiges bewegen und den Menschen in der Ukraine gezielt helfen.“

In Begleitung seiner beiden ukrainischen Kollegen, Gefäßchirurg Oleg Lutsento und Unfallchirurg Viktor Vorobjov, berichtete er den Schülern von der Arbeit des Vereins. „Bereits einen Tag nach Kriegsbeginn haben wir mit der Erlaubnis unserer Verwaltung begonnen, unser Lager mit medizinischem Notfallmaterial leerzuräumen. Das war Dienstag und schon am Sonntag startet der erste Lkw in die Ukraine. Doch wir wussten schnell, dass das auf Dauer nicht ausreichen würde und so haben wir den Verein gegründet. Über Eure Spende werden wir noch heute Abend beraten und die nötigen Mittel kaufen“, versicherte Patrick Lutz.

Dank der engen Kontakte der beiden ukrainischen Assistenzärzte Lutsento und Vorobjov in ihr Heimatland ist die Vernetzung mit dem Gesundheitsministerium, der Botschaft, Spediteuren und Krankenhäusern vor Ort sehr gut, um gezielt Hilfe leisten zu können. Oleg Lutsentos Bruder zum Beispiel ist selbst Thoraxchirurg in der Ukraine. „Es gibt gerade unter den Zivilisten sehr viele Opfer. Wir hoffen so sehr, dass dieser Krieg bald zu Ende ist und diese humanitäre Katastrophe beseitigt ist“, sagte er. „Mit dem Geld kaufen wir genau die Sachen, die Leben retten können. VAC-Pumpen zur Wundversorgung zum Beispiel, die den Heilungsprozess deutlich beschleunigen können. Und noch eines möchte ich sagen: Wenn ich Euch Kinder hier sehe, mit Euren großen Herzen und wie ihr gemeinsam helft, das Leid der Menschen zu lindern, dann macht mich das sehr glücklich! Die Menschen in der Ukraine bekommen schnelle Hilfe auch dank Eurer Unterstützung.“

Selbstverständlich erhielten die Schüler Gelegenheit, Fragen zu stellen. So wollten sie zum Beispiel wissen, wie die medizinischen Hilfsgüter zu den Menschen kommen. „Wir bekommen Listen mit den Dingen, die gebraucht werden, Beatmungsgeräte, besagte VAC-Pumpen und ähnliches. Die liefern wir direkt an die Grenze. Über Kontakte zu Fahrern, die in die Ukraine einreisen dürfen, erreichen die Sachen direkt das medizinische Apothekenlager in Lemberg“, berichtete Dr. Patrick Lutz.

Insgesamt nahmen 600 Schülerinnen und Schüler an dem Lauf teil. Beeindruckend dabei die Leistung der Schülerin Laura Hemmer. Dank der Unterstützung ihrer Familie und Freunde erlief die Schülerin der Klasse 10a einen Betrag von 600 Euro.

„Solche Schülerläufe für den guten Zweck veranstalten wir übrigens öfters“, erklärte Schulleiter Markus Meier, „etwa für unsere Partnerschule in Ruanda oder zuletzt für die Flutopfer im Ahrtal. Eine fünfstellige Summe wie jetzt für die Menschen in der Ukraine ist aber noch nie zusammengekommen.“

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