Mann schießt mit Flinte in Spielothek

Saarbrücken · Wegen versuchten Totschlags, gefährlicher Körperverletzung und versuchter Brandstiftung hat das Saarbrücker Landgericht am Dienstag einen 32 Jahre alten Türken zu fünf Jahren Haft verurteilt. Der Angeklagte hatte gestanden, dass er am 4. November 2015 gegen 5.50 Uhr aus Frust mit einer Schrotflinte von außen durch eine Glastür in die Spielothek seiner Cousins gefeuert hatte. Währenddessen warfen zwei Freunde vor der Tür brennende Molotow-Cocktails in Richtung parkender Autos. Bei der ganzen Aktion wurde ein Mitarbeiter der Spielothek durch Schrotkugeln verletzt.

Der Angeklagte lebt seit 30 Jahren in Deutschland und Frankreich. Er machte einen Schulabschluss und absolvierte eine Lehre als Industrieschweißer. Danach geriet er aus dem Tritt, konsumierte zunächst Haschisch und später Alkohol im Übermaß. Rund neun Jahre half er im Dönerladen seines Vaters. Als das Geschäft Ende 2014 schloss, wurde der Angeklagte zum Sozialfall. Unterdessen betrieben seine Cousins in Saarbrücken eine Spielothek, die sie zum Teil vom Vater des 32-Jährigen übernommen hatten. Der Angeklagte war dort öfters Gast, betrank sich mit Freunden, benahm sich wohl auch daneben und zahlte als Verwandter seine Rechnungen nicht. Daraufhin bekam er Hausverbot.

Das wollte er nicht auf sich sitzen lassen. Am 1. November 2015 randalierten er und zwei Bekannte in der Spielothek, zerschlugen sechs Spielautomaten. Als seine Cousins ihn deshalb suchten, wollte der 32-Jährige drei Tage später zeigen, was für ein Kerl er ist. Er griff zur Waffe und machte sich mit seinen Freunden auf den Weg, um Angst und Schrecken zu verbreiten wie in einem schlechten Film. So die Strafrichter.

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