Mammutprozess fortgesetzt

Hornbach/Kaiserslautern. Mit der Vernehmung eines Insolvenzverwalters und eines früheren Geschäftsführers wurde gestern der Betrugsprozess gegen einen 49-jährigen Geschäftsmann aus Hornbach vor dem Kaiserslauterer Landgericht fortgesetzt. Dem Angeklagten werden neben Betrug auch Insolvenzverschleppung, Bankrott und Untreue vorgeworfen. Er war Geschäftsführer von drei Firmen

Hornbach/Kaiserslautern. Mit der Vernehmung eines Insolvenzverwalters und eines früheren Geschäftsführers wurde gestern der Betrugsprozess gegen einen 49-jährigen Geschäftsmann aus Hornbach vor dem Kaiserslauterer Landgericht fortgesetzt. Dem Angeklagten werden neben Betrug auch Insolvenzverschleppung, Bankrott und Untreue vorgeworfen. Er war Geschäftsführer von drei Firmen. Diese betätigten sich in den Bereichen Immobilien und Einrichtungen für die Gastronomie. Dem Hornbacher werden insgesamt 156 Straftaten zur Last gelegt (wir berichteten). Nach Angaben des Insolvenzverwalters Horst Lintz sollen zumindest zwei der Unternehmen überschuldet gewesen sein. Es habe ganz klar Zahlungsunfähigkeit vorgelegen. Bei der Firma, die Dienstleistungen im gastronomischen Bereich anbot, habe es auch keine stillen Reserven gegeben, auf die der Geschäftsmann zurückgreifen konnte. "Es gab keine Bilanzen", sagte Lintz. Auch bei der Immobiliengesellschaft seien bis zum Jahr 2002 keine Bilanzen aufgestellt worden. Hier soll der 49-Jährige mit über 244 000 Euro in der Kreide gestanden haben. Letztere Firma hat der Angeklagte von einem Zweibrücker Kaufmann im Jahr 2000 übernommen. Sie soll zu diesem Zeitpunkt bereits überschuldet gewesen sein. "Wir haben mit dem Unternehmen 20 bis 25 Objekte betreut", erklärte der Zweibrücker vor Gericht. Dabei habe es sich um rund 800 Wohneinheiten gehandelt. Die Vernehmung des Kaufmanns soll am kommenden Dienstag, 7.April, fortgesetzt werden. Die Verhandlung geht allerdings bereits an diesem Freitag, 3. April, mit der Zeugenaussage eines Steuerberaters weiter. Unter anderem soll geklärt werden, ob der Angeklagte Geld von Wohneigentümer-Gemeinschaften veruntreut hat. Das Geld hat er nach Ermittlungen der Kaiserslauterer Staatsanwaltschaft in die eigene Tasche gesteckt.Der Prozess wird nach Angaben der Richter der Wirtschaftsstrafkammer noch Wochen dauern. So müssen rund 200 Ordner über die Vorgänge, die sich in den Jahren von 1998 bis 2003 abgespielt haben, gesichtet werden.

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