Zwei Impfstraßen für City-Outlet vorgesehen Mainz gibt grünes Licht für Impfzentrum

Zweibrücken · Start im City-Outlet ist wie geplant der 15. Dezember. Ursprünglich schätzte die Stadt, dass täglich rund hundert Bürger geimpft werden können – nun sind es wohl bis zu 250. Im Januar wird im Outlet eine zweite Impfstraße eröffnet.

 Im vorderen Teil des City-Outlets soll das Zweibrücker Impfzentrum eingerichtet werden.

Im vorderen Teil des City-Outlets soll das Zweibrücker Impfzentrum eingerichtet werden.

Foto: Jan Althoff

Jetzt ist es offiziell: Das Impfzentrum gegen Corona kann am 15. Dezember starten. Das sagte am Mittwochabend Zweibrückens Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD) auf Anfrage des Pfälzischen Merkur. Mainz habe grünes Licht gegeben, dass das Impfzentrum im City-Outlet eingerichtet wird. Das Gebäude sei für diese Aufgabe geeignet, habe die Landesregierung befunden.

Den Plan hierfür hatte das Rathaus der Rosenstadt am vergangenen Freitag bekanntgegeben. Die Stadt hatte in einer Pressekonferenz erklärt, dass das City-Outlet als Standort ausgesucht worden sei; man hoffe, bis zu 100 Personen am Tag in dem ehemaligen Einkaufskomplex impfen zu können (wir berichteten).

Oberbürgermeister Wosnitza erklärte am Mittwochabend, „dass die Zahl 100 unsere erste Kalkulation war. Wir gehen mittlerweile davon aus, dass pro Tag zwischen 200 und 250 Bürger geimpft werden können“. Diese Zahl beziehe sich „auf eine Impfstraße“, betonte er. Jede weitere Impfstraße könne dann einen noch größeren Bedarf abdecken.

„Das City-Outlet hätte das Potenzial für insgesamt drei Impfstraßen“ sagte der OB. „Aber wir gehen aktuell davon aus, dass wir zwei Impfstraßen einrichten werden. Zuerst im Erdgeschoss, ab Januar folgt dann eine zweite im Untergeschoss.“

Heißt: Ab Januar könnten im Fall der Fälle täglich maximal zirka 400 bis 500 Bürger geimpft werden.

Klar ist, dass der Personalbedarf im City-Outlet hoch sein wird. Erfreulicherweise habe die Landesregierung nun bestätigt, dass sie die Finanzierung von bis zu vier Mitarbeitern des Impfzentrums übernehmen werde – und zwar von Kräften, die für die Verwaltung (etwa Dokumentationsarbeiten) zuständig sind.

Verwaltung ist das Stichwort – der Verwaltungsaufwand für die Stadt ist bereits vor der Eröffnung des Impfzentrums enorm. „Wir sind die ganze Zeit schon im Vorbereitungsmodus. Es müssen Skizzen erstellt werden, Absprachen mit der Gewobau sind erforderlich, wir müssen Material beschaffen – hunderte Kugelschreiber, Klemmbretter und so weiter – , wir müssen Angebote einholen, etwa für die Vergabe von Folienarbeiten an der Außenseite des City-Outlets. Die ist nämlich recht durchsichtig, aus Datenschutzgründen darf da natürlich niemand reinschauen können“, zählt Wosnitza einige der Hausaufgaben für die Stadtverwaltung auf.

Wenn es am 15. Dezember losgeht, erhalten die an der Impfung interessierten Bürger einen Impfstoff „Made in Rheinland-Pfalz“. Es werde der Impfstoff des Mainzer Forschungsunternehmens Biontech verabreicht, sagte der OB. Die Mainzer Experten hatten den Impfstoff gemeinsam mit dem US-Unternehmen Pfizer entwickelt (wir berichteten).

Es wird aber nicht dauerhaft der Biontech-Impfstoff zum Tragen kommen, sagt Wosnitza. Es sei auch vorgesehen, andere Impfstoffe zu verabreichen. Ohnehin sei es eine gigantische logistische Aufgabe, den Bedarf weltweit abdecken zu können.

Es liege also auf der Hand, dass nicht jeder, der geimpft werden möchte, auch gleich einen Termin bekommt. Derzeit werde priorisiert, wer als erstes an der Reihe ist. Dies dürfte vor allem Personal in Pflegeheimen sowie die Hochbetagten selbst sein, sowie beispielsweise Rettungskräfte.

Es werde ein „mobiles Impf-Team“ aufgestellt, das etwa Senioren besuche, die nicht ins City-Outlet kommen können, ergänzte der OB.

Nicht jeder, der möchte, kommt also gleich dran. Und keinesfalls gelte, dass jemand muss, der nicht will. Wosnitza betonte abermals: „Es wird keine Impfpflicht geben. Das hat Dr. Koch vom Gesundheitsamt klar und deutlich zum Ausdruck gebracht.“

Die Art der Terminvergabe wird noch geprüft. Angedacht ist eine landesweite Terminvergabe per Telefon oder eine zentrale Vergabe per Internet.

 Die Impfstraße soll in dem leer stehenden Bereich aufgebaut werden, der zuletzt für die Schulbuchausleihe genutzt wurde.

Die Impfstraße soll in dem leer stehenden Bereich aufgebaut werden, der zuletzt für die Schulbuchausleihe genutzt wurde.

Foto: @ Marco Wille -Photographie/Marco Wille

Zum Prozedere der Impfstraße: Der Bürger, der einen Termin zugewiesen bekommen hat, betritt einen Empfangsbereich zwecks Datenabgleich. Von dort geht es in eine Wartezone; hier tritt ein Arzt hinzu, der den Patienten untersucht und aufklärt; im Anschluss nimmt nichtärztliches medizinisches Personal die Impfung vor. Nach dem Pieks muss der Patient 15 bis 30 Minuten zur Beobachtung bleiben – für den Fall, dass eine allergische Reaktion auftreten sollte. Zirka vier Wochen später ist dann eine Zweitimpfung erforderlich.

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