Mähdrescher statt Kräne

Zweibrücken. Ein gutes Vierteljahr wechseln 60 Mitarbeiter von Terex-Demag zum Landmaschinenunternehmen John Deere. Statt Kräne produzieren die Schweißer und Industriemechaniker bis Mitte Juli Mähdrescher. Hintergrund: Der Kranbauer Terex-Demag hat die Wirtschaftskrise noch nicht überwunden und im ersten Halbjahr ist noch Kurzarbeit angemeldet

 Von der Kranbaufirma Terex-Demag werden rund 60 Mitarbeiter zeitweise zum Landmaschinenunternehmen John Deere wechseln. Foto: pma

Von der Kranbaufirma Terex-Demag werden rund 60 Mitarbeiter zeitweise zum Landmaschinenunternehmen John Deere wechseln. Foto: pma

Zweibrücken. Ein gutes Vierteljahr wechseln 60 Mitarbeiter von Terex-Demag zum Landmaschinenunternehmen John Deere. Statt Kräne produzieren die Schweißer und Industriemechaniker bis Mitte Juli Mähdrescher. Hintergrund: Der Kranbauer Terex-Demag hat die Wirtschaftskrise noch nicht überwunden und im ersten Halbjahr ist noch Kurzarbeit angemeldet. Auf der anderen Seite hat John Deere bis zur Sommerpause einen erhöhten Produktionsbedarf.Deshalb habe John Deere bei Terex-Demag nachgefragt, sagte der Terex-Personalgeschäftsführer, Michael Wöhler (Foto: pma). Und Terex kam dem Ansinnen nach. "Das ist für alle Beteiligte eine sehr gute Lösung", betonte Wöhler, der in der Angelegenheit auch für John Deere sprach. Terex müsse sich nicht von fähigen Mitarbeitern trennen. John Deere müsse sich nicht auf die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern machen. Die Beschäftigten erhielten weiter ihren vollen Lohn von Terex, ohne Abschläge. Und die Kassen der Arbeitsagentur würden durch die gefundene Lösung nicht belastet, wie es bei weiterer Kurzarbeit der Fall gewesen wäre. Für den Terex-Personalchef ist die Vereinbarung "ein Musterbeispiel wie Unternehmen durch Eigeninitiative sich helfen können". Bei der Vereinbarung seien die beiden Betriebsräte mit eingebunden gewesen, betonte Wöhler. Der Personalgeschäftsführer erläuterte, dass nicht alle 60 Beschäftigten gleichzeitig wechseln. Angedacht seien jede Woche zehn, zwölf. Wöhler ist auch zuversichtlich, dass sich genügend Mitarbeiter finden. Denn die ganze Angelegenheit fände auf "freiwilliger Basis" statt, betonte Wöhler. "Vielleicht ist es für unsere Mitarbeiter einmal sehr interessant mal in einen anderen Betrieb hineinzuschauen."

Zumal der Terex-Geschäftsführer den Maschinenbauhersteller als "sehr gutes Unternehmen" einstuft. "John Deere bekommt aber auch sehr gute Leute", fügte Wöhler hinzu. Durch den Wechsel der 60 Mitarbeiter entstünde bei Terex im ersten Halbjahr kein Engpass. Denn es sei nicht angedacht, dass die Mitarbeiter während der gut drei Monate wieder zurückgeholt werden. "John Deere muss schließlich auch verlässlich planen." Zumal bei rund 2100 Mitarbeiter 60 zu vertreten seien. Wie es im zweiten Halbjahr weitergeht, konnte Wöhler noch nicht sagen. "Da müssen wir noch abwarten." Aber der Personalgeschäftsführer hofft, dass auch der Kranbauer die Talsohle bald durchschreitet.

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