LVIM vertagt Entlastung von Rainer Wettreck

Zweibrücken · Das Evangelische Krankenhaus Zweibrücken stand gestern im Blickpunkt: Die Mitgliederversammlung des Trägers LVIM sprach sich einstimmig für den Erhalt aus. Über dessen Zukunftssicherung auch im Falle einer Fusion habe bei allen Anwesenden Konsens bestanden, berichtet der Zweibrücker Dekan Peter Butz aus der Sitzung.

 Das Evangelische Krankenhaus soll erhalten bleiben. Foto: Lutz Fröhlich

Das Evangelische Krankenhaus soll erhalten bleiben. Foto: Lutz Fröhlich

Foto: Lutz Fröhlich

Die Mitgliederversammlung des Landesvereins für Innere Mission in der Pfalz (LVIM) hat sich gestern bei ihrer Sitzung in Bad Dürkheim einhellig zum Evangelischen Krankenhaus Zweibrücken bekannt. Das sagte der Zweibrücker Dekan Peter Butz, der Teilnehmer der nichtöffentlichen Sitzung war, am Abend auf Merkur-Anfrage. Zwischen Vorstand Rainer Wettreck, der 23-köpfigen Mitgliederversammlung und dem aus deren Mitgliedern zusammengesetzten sechsköpfigen Verwaltungsrat habe Konsens geherrscht. Butz: "Wir stehen zu dem Haus und zu unseren Mitarbeitern, die eine super Arbeit machen und dem Standort sehr verbunden sind. Gerade angesichts der schwierigen Situation zeigt sich, wie solidarisch dort gearbeitet wird. Niemand denkt daran, das Krankenhaus aufzugeben oder es auch nur infrage zu stellen. Das gilt auch für den Fall von Fusionsverhandlungen, egal ob mit den Diakonissen Speyer-Mannheim oder einem anderen Träger", schildert der Zweibrücker Dekan. Wesentlicher Bestandteil solcher Verhandlungen müsse die Zukunftssicherung der Klinik sein, so der Tenor der gestrigen Sitzung.

Insgesamt zeigte sich Butz, der sich im Vorfeld im Merkur sehr kritisch über den Führungsstil von LVIM-Vorstand Rainer Wettreck geäußert hatte, nicht unzufrieden: "Es war ein wichtiger erster Schritt." Die Dinge seien "konkret benannt", Kritik und Probleme "zur Kenntnis genommen" worden. Die Vorgänge um den entlassenen Ex-Verwaltungsleiter des Zweibrücker Krankenhauses Ralph Pleier etwa, hätten aber nicht dazugehört. Butz: "Da sind juristische Sachen anhängig, das ist ein Thema für den Verwaltungsrat." Viereinhalb Stunden habe man ohne Unterbrechung getagt, berichtet der Dekan - nach und nach hätten, so schildert ein weiterer Sitzungsteilnehmer immer mehr Mitglieder die Sitzung verlassen. Butz: "Schließlich ist es zu keinen Beschlüssen mehr gekommen." Weder sei konkret auf die aktuell geprüfte Fusion mit den Diakonissen Speyer-Mannheim eingegangen worden, noch habe man den Wirtschaftsprüfer zum Haushalt 2014 gehört. Daher seien auch Verwaltungsrat und Vorstand nicht entlastet worden, obwohl dies auf der Tagesordnung stand. Dies wurde auf die nächste Sitzung vertagt. Ein Terminvorschlag dafür ist laut Butz Mitte Oktober. Andere Anwesende beschrieben die Sitzung als "offener, als es bisher der Fall war". Bei der kommenden Sitzung, so war zu hören, solle eine "kirchenorientierte Lösung" für den LVIM gefunden werden: Die Diakonie oder ein anderer kirchlicher Verband könnte ihn stützen oder übernehmen. In dieser Frage habe es noch keinen Konsens gegeben. Wettreck war am Abend bis Redaktionsschluss nicht zu erreichen, auf eine E-Mail-Anfrage vom Nachmittag antwortete er nicht.

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