Hauptbahnhof Zweibrücken Lokaler Investor will Bahnhofsgebäude kaufen

Zweibrücken · Der Vertrag soll nächsten Monat unterzeichnet werden. Die Bundestagsabgeordnete Anita Schäfer sieht keine Probleme für Passagiere: Sie könnten am Bahnhof vorbei ohne Umweg zu den Gleisen laufen.

 Auf dem Bahnsteig des Zweibrücker Hauptbahnhofs soll es auch künftig Tickets geben, berichtet die Bundestagsabgeordnete Anita Schäfer.

Auf dem Bahnsteig des Zweibrücker Hauptbahnhofs soll es auch künftig Tickets geben, berichtet die Bundestagsabgeordnete Anita Schäfer.

Foto: nob/Norbert Rech

Voraussichtlich bereits im August erfolgt die notarielle Beurkundung des Verkaufs des Zweibrücker Hauptbahnhof-Gebäudes. Das berichtet die Wahlkreis-Bundestagsabgeordnete Anita Schäfer (CDU), die sich kürzlich hierzu eingehend bei der Deutschen Bahn AG informiert hat.

Das Bahnhofsmanagement Kaiserslautern, welches für Zweibrücken zuständig ist, habe erklärt, dass derzeit letzte Gespräche der Bahn mit einem lokalen Investor stattfänden. Der gesamte denkmalgeschützte Baukörper des Empfangsgebäudes Zweibrücken werde durch die Deutsche Bahn veräußert.

„Mir ist es dabei wichtig, dass die Zugpassagiere nicht unter dem Verkauf zu leiden haben“, erklärt die Bundestagsabgeordnete bei einem Ortstermin in Zweibrücken, weshalb sie sich mit entsprechenden Fragen direkt an das Bahnhofsmanagement gewandt habe. Es sei „eine gute Nachricht, dass die Gleise auch in Zukunft über einen Fußweg nordwestlich direkt am Empfangsgebäude frei und ohne Umweg erreichbar bleiben“. Bislang gehen die meisten Zugpassagiere durch das Bahnhofsgebäude, dies wird künftig nicht mehr möglich sein, ist Schäfers Worten zu entnehmen.

Auch der Ticketverkauf werde durch den Eigentümerwechsel des Bahnhofsgebäudes nicht eingeschränkt, sagt Anita Schäfer. Tickets könne man wie bisher am Fahrausweisautomaten auf dem Bahnsteig kaufen. Schäfer ergänzt: „Derzeit befinden sich der Zweckverband und DB Vertrieb in Gesprächen über eine mögliche künftige Vertriebspräsenz, allerdings wurden bislang noch keine Entscheidungen diesbezüglich getroffen.“

Die Abgeordnete sieht durch den Verkauf „bislang keine Belastungen für den wichtigen ÖPNV in Zweibrücken. Auch ein erhöhtes Verkehrs- und Besucheraufkommen durch einen zukünftigen S-Bahn-Anschluss Zweibrückens ist für den Bahnhof aufgrund seiner Weitläufigkeit kein Problem.“ Der Anschluss anderer Verkehrsmittel an die Schiene werde durch die direkte Nähe zur Bushaltestelle und eine Park-and-Ride“-Anlage gewährleistet bleiben, sodass etwa für Pendler die Erreichbarkeit auch künftig gesichert sei.

Im Zweibrücker Stadtrat hat es deutliche Proteste gegen einen Verkauf des Bahnhofsgebäudes an einen privaten Investor gegeben. Bereits im Mai hatte Dirk Schneider (SPD) einen Kauf durch die Stadt angeregt. CDU-Fraktionschef Christoph Gensch forderte im Juni die die Stadtverwaltung auf, Wege zu prüfen und alle Handlungsmöglichkeiten auszuschöpfen, um den Erwerb des zum Verkauf stehenden Gebäudes durch die Stadt oder eine städtische Tochter zu ermöglichen. Denn das Gebäude sei für die Zukunft des ÖPNV in unserer Region von großer Bedeutung. Gerade vor dem Hintergrund der zukünftigen Aufwertung des Bahnhofsareals durch die zu erwartende S-Bahn-Reaktivierung Zweibrücken–Homburg sollte der Einfluss der öffentlichen Hand auf das Bahnhofsgebäude langfristig gesichert sein, argumentierte Gensch. Bei einem Verkauf an Dritte sehe die CDU-Fraktion „die Gefahr, dass zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten für die Stadt beschnitten werden“ (wir berichteten).

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